Zurzeit dominieren auf der öffentlichen Prioritätenliste die Themen Krieg in Europa und Klimawandel. Die Bedeutung der Nachhaltigkeit ist dabei vorübergehend in den Hintergrund gerückt, obwohl sie eigentlich unverzichtbar ist. Denn in einer auf Sustainability basierenden Welt- und Wirtschaftsordnung, die Säulen wie Umwelt und Ernährung, aber auch soziale Aspekte einschliesst, sinkt das Potenzial für Konflikte. Gerade in diesen anspruchsvollen Zeiten dürfen wichtige Langfristthemen nicht aus dem Blick geraten.
Der Autor
Peter Ernst, freiberuflicher Berater und Autor
Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) gibt dem Thema Nachhaltigkeit in der Wirtschaft mit ihrem Angebot für ein Certificate of Advanced Studies (CAS) in Corporate Responsibility Raum. Studienleiter Prof. Dr. Christian Vögtlin fasst die Zielsetzung des Weiterbildungsprogramms zusammen: «Wir wollen unseren Teilnehmenden vermitteln, wie man Nachhaltigkeitsmanagement umfassend und strategisch in einem Unternehmen implementieren kann – am besten gleich in jenen, in denen sie arbeiten.»
Für ein erfolgversprechendes Studienangebot benötigt ein Bildungsinstitut Referentinnen und Referenten, die mit breiter Praxiserfahrung aus der Corporate-Welt kommen und so spezifische Instrumente und Schulbeispiele vermitteln können. Vögtlin bestätigt diese Voraussetzung: «CSR und Nachhaltigkeit verändern sich ununterbrochen und volatil, und dazu erscheinen laufend neue Studien und Erkenntnisse, die wir in unsere Ausbildung einfliessen lassen. Deshalb entwickelt sich unser CAS von Jahr zu Jahr weiter.»
Vorkenntnisse erforderlich
Mit dem CAS sollen einerseits Angestellte von Unternehmen angesprochen werden, die mit dem Thema Nachhaltigkeit bereits vorvertraut sind. Die Ausbildung nützt aber auch Vertreterinnen und Vertretern von Behörden, Verbänden oder NGOs – also überall dort, wo kompetente Ansprechpersonen zum Thema benötigt werden. Die einzelnen Aufgaben innerhalb des CAS sind anspruchsvoll: Es geht darum, Corporate-Responsibility-Strategien für Unternehmen zu entwickeln, entsprechende Managementansätze einzuführen, Vorgaben für Kontrolle und Reporting aufzustellen und nicht zuletzt glaubwürdig zu kommunizieren, intern wie extern.
Der Anspruch auf Nachhaltigkeit sowohl gegenüber den eigenen Mitarbeitenden als auch in der Öffentlichkeitsarbeit dient nicht nur einem positiven Firmenimage. Sie übertragen dem Unternehmen tatsächlich die gesellschaftliche Verantwortung, die im Begriff «Corporate Responsibility» steckt: die des nachhaltigen Wirtschaftens. Die Nachfrage nach entsprechenden Bildungsangeboten wie dem CAS Corporate Responsibility an der ZHAW wird deshalb weiter steigen. Mit positiven Auswirkungen hoffentlich, auch auf die Themen, welche die öffentliche Debatte dominieren.