«Life Sciences» – oder eben Biowissenschaften – umfassen alle Lehren, die sich mit lebenden Organismen und ihren Prozessen beschäftigen. Die zentrale Rolle in der modernen Forschung, in der Medizin und im Gesundheitswesen ist daher offensichtlich. Geht es um den Standort Schweiz, hat sich die Region Basel zum bedeutendsten Zentrum dieser wichtigen und zukunftsweisenden Disziplin entwickelt. Der Grundstein für diesen Erfolg wurde bereits vor vielen Hundert Jahren gelegt, und zwar mit der Gründung der Basler Universität, die im Jahr 1460 die ersten Studierenden begrüsste. Rektor Georg von Andlau lud damals alle, die «die Perle der Wissenschaft erwerben» und «vom Borne der Gelehrsamkeit» trinken wollten, ein, sich in eine der Fakultäten einzuschreiben. Etwas mehr als 200 junge Menschen folgten seinem Aufruf.
565 Jahre später sind heute rund 13’000 Menschen an der Universität Basel verzeichnet. Viele von ihnen widmen ihre Zeit Fächern wie Biochemie, Molekularbiologie, Humanmedizin oder auch der pharmazeutischen Technologie. Fächer, die sinnbildlich für die Stadt stehen, die mit Unternehmen wie Roche und Novartis zwei der internationalen Flaggschiffe im Bereich der Pharma- und Arzneimittelunternehmen stellt – und für die Stadt, die eben für ihre Life-Sciences-Landschaft weltweit bekannt ist.
Wichtiger Wirtschaftszweig
Neben den globalen Marktführern gibt es in Basel auch eine grosse Start-up-Szene. Hier ist nicht selten die Verbindung von Wissen und Technologie im Fokus. So entwickelt beispielsweise das junge, aufstrebende Biotech-Unternehmen Engimmune Therapeutics Medikamente zur Behandlung von Krebs und anderen Krankheiten. Dabei setzt es künstliche Intelligenz (KI) und Laborforschung ein, um T-Zell-Rezeptoren (TCR) zu verändern und so gezielte Immuntherapien zu schaffen. Oder dann die T3 Pharmaceuticals AG, ein Spin-off der Universität Basel: Sie hat eine Krebstherapieplattform entwickelt, die mittels gentechnisch veränderter Bakterien selektiv auf Tumore einwirken kann.
Insgesamt zählt die Region Basel mittlerweile knapp 800 Firmen im Bereich der Life Sciences, die die gesamte Wertschöpfungskette abdecken. Die Branche erwirtschaftet rund einen Drittel der regionalen Gesamtwertschöpfung, was 25,6 Milliarden Franken entspricht. Mit der Messe Ilmac setzt man zudem einmal alle zwei Jahre einen Event um, der zeigt, wohin sich die Life Sciences und die Pharmaindustrie bewegen. Um den Austausch zwischen allen Beteiligten der Branche aktiv zu fördern, sind in und rund um die Stadt in den letzten Jahren zahlreiche Innovationsparks geplant und bereits umgesetzt worden. Hier treffen Forscher auf Mediziner und Unternehmerinnen – immer mit dem Ziel, Synergien zu ermöglichen.
Parks wie der Main Campus oder auch der Switzerland Innovation Park Basel Area sind daher stets so konzipiert, dass es viele Räume für Begegnung gibt. Und die sind in aller Regel sehr grün – ein weiteres Markenzeichen der Stadt. So wurde Basel im letzten Jahr für die zahlreichen Grün- und Freiflächen mit dem Gold-Label von Grünstadt Schweiz ausgezeichnet.
Und final spielt bei allem, was in der Stadt passiert, Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Sei es in Form grüner Technologie oder alternativer Antriebsstoffe, aber auch in Bezug auf Architektur und Infrastruktur. Final lässt sich sagen: Die Kombination von historischem Erbe, modernen Forschungsansätzen und einer starken Verpflichtung zur Nachhaltigkeit macht die Region Basel zu einem einzigartigen und führenden Standort auf globaler Ebene.