«Hier schlägt das Herz für Import und Export, Logistikdienstleistungen und den internationalen Güter- und Personenverkehr», fasst es Michael Hug, Leiter Verkehr, Energie und Umwelt der Handelskammer beider Basel, zusammen. «Die Region Basel ist für die Schweizer Wirtschaft und die Versorgung unseres Landes von entscheidender Bedeutung.» Fakt ist: Basel hat den grössten Grenzbahnhof Europas und ist Kreuzungspunkt wichtiger europäischer Wasser-, Strassen- und Schienenwege. Doch ein Blick in die Zukunft zeigt auf, dass Handlungsbedarf besteht. Bleibt alles, wie es ist, wird Basel zum Flaschenhals … «Der regionale, nationale und internationale Schienenverkehr ist im wichtigsten Bahnknoten der Schweiz schon heute überlastet», sagt Hug. «Die Kapazitäten der bestehenden Bahninfrastrukturen sind erschöpft.» Ein Tiefbahnhof Basel SBB ist daher unbedingt notwendig.

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Wichtigster Bahnknoten der Schweiz

Über Basel verläuft die wichtigste Anbindung der Schweiz ans europäische Schienennetz. «Güterverkehr, Fern- und Regionalverkehr ringen bereits heute um die zu knappen Schienenkapazitäten auf den Eisenbahnstrecken im Bahnknoten Basel», erklärt Hug. «Dieser Engpass verschärft sich mit der steigenden Mobilitätsnachfrage in den nächsten Jahren.» Ein Grund dafür ist, dass der Regionalverkehr nicht vom Güter- und Fernverkehr entflochten ist. Aktuell rollt alles über dieselben Schienen. Als einzige grosse Agglomeration der Schweiz hat Basel im Zentrum keine separaten Gleise für die S-Bahn. Die Folge davon: Regionalverkehr auf der einen Seite und Güter- und Personenfernverkehr auf der andern behindern sich gegenseitig.

Die Planungen der beiden Basler Kantone wie auch des Bundes und der SBB kommen daher zum gleichen Ergebnis: Eine Weiterentwicklung des Bahnknotens Basel ist zwingend notwendig und funktioniert nur mit einem Tiefbahnhof Basel SBB und der Entflechtung der S-Bahn vom übrigen Schienenverkehr. «Indem die S-Bahn in den Untergrund verlegt wird, werden im Zentrum des Bahnknotens Basel ‒ wo die grössten Engpässe bestehen ‒ Kapazitäten frei, welche die Schweiz dringend benötigt», erklärt Michael Hug. «Der Bund hat bereits mehrere Milliarden in die Alpenkorridore und deren Zulaufstrecken investiert und die vereinbarten Ausbauten ausländischer Strecken (TEN-Korridore und Neat-Zulauf) schreiten voran.» So ist ein vier Meter breiter Schienenkorridor für den Güterverkehr durch das Elsass nach Basel als Alternativroute für die stark befahrene rechtsrheinische Achse im Bau. Doch es ist auch klar, dass der Bahnknoten Basel in der heutigen Form die künftigen Verkehre nicht aufnehmen kann. Basel als Gateway zur Schweiz droht zum Flaschenhals im transnationalen Schienenverkehr zu werden. «Ohne Ausbau des Bahnknotens Basel sind sowohl die Versorgung unseres Landes mit lebenswichtigen Gütern als auch die Verlagerung des Verkehrs von der Strasse auf die Schiene gefährdet», so Hug. 

 

Anschluss an Europa ausbauen

Via Basel hat die Schweiz Anschluss an attraktive internationale Schienennetze mit Potenzial für den Personenfernverkehr. Direkte Züge über die französischen Hochgeschwindigkeitsstrecken nach Brüssel, London, Südfrankreich oder Spanien wären ein enormer Standortvorteil für die Schweiz und ein Gewinn für die Reisenden und die Umwelt. Aber auch hier: Ohne Ausbau des Bahnknotens Basel bleiben gefragte Anbindungen an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz nur ein Wunschtraum. Seit einigen Jahren wird daher schon diskutiert und entschieden. Mit dem Ergebnis eines Fünf-Punkte-Plans, der nun Schritt für Schritt umgesetzt werden soll. «Die Schweiz braucht einen leistungsfähigen Bahnknoten Basel, da gibt es keine Diskussion», so Hug. «Die Realisierung des Tiefbahnhofs Basel SBB bildet die erste Etappe im geplanten Ausbau des Knotens. Der für den Tiefbahnhof einschliesslich oberirdischer Anpassungen notwendige Investitionsbedarf von rund 3 Milliarden Franken muss deshalb Teil des nächsten Bahnausbaus des Bundes – Stichwort Botschaft 2026 – sein.»

Grundsätzlich rechnet man mit Investitionen von 14 Milliarden Franken über mehrere Jahrzehnte. Bei entsprechendem Realisierungsbeschlüssen des Bundes würden die Kosten über den Bahninfrastrukturfonds (BIF) finanziert.