Ein Flugzeug der PC-7-Fliegerstaffel der Schweizer Luftwaffe hat am Freitagmittag an der WM in St. Moritz das Tragseil einer SRF-Seilbahnkamera zertrennt. Die Kamera fiel in den Zielraum und landete im Schnee. Verletzt wurde niemand. «Der PC-7-Flieger konnte selbstständig in Samedan landen. Die Polizei wie die Militärbehörden haben die Untersuchungen zu diesem Vorfall aufgenommen», informierte Roman Rüegg, Sprecher der Kantonspolizei Graubünden, rund eineinhalb Stunden nach dem Zwischenfall.

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Das Flugzeug wurde beim Zwischenfall beschädigt, wie das Verteidigungsdepartement (VBS) mitteilte. Die Luftwaffe sagte in der Folge alle weiteren Flugvorführungen an der Weltmeisterschaft in St. Moriz ab, wie das VBS via Twitter vermeldete.

Eindrückliche Bilder

Auf Fernsehbildern (Video unten) ist eindrücklich zu sehen, wie die fünf Flieger der Staffel auf den Zielraum zufliegen und sich teils über Kreuz auffächern. Plötzlich fällt die Kamera in den Zielraum und das Seil, an dem die Kamera befestigt war, fliegt durch die Luft. «Das Kameraseil ist auf das Kabel des Sessellifts gefallen, deswegen ist der Lift nicht mehr gegangen», berichtete Renndirektor Markus Waldner gegenüber SRF. «Das ist blöd gelaufen, die hätten ein bisschen höher fliegen können.»

Aus Sicherheitsgründen musste nach dem Zwischenfall der Betrieb der Sesselbahn Salastrains eingestellt werden, da die Tragseile der Kamera über dem Zielbereich und auch über den Sessellift gespannt waren.

Start verschoben

Die blockierten Fahrer, darunter alle vier Schweizer, kamen dadurch zu spät ins Startgelände. Weil sich deshalb die Streckenbesichtigung verzögerte, wurde der Beginn des zweiten Riesenslalom-Laufs um eine halbe Stunde auf 13.30 Uhr verschoben werden.

Der Schweizer Riesenslalom-Fahrer Loïc Meillard, der zu diesem Zeitpunkt auf einem Sessel des betroffenen Lifts sass, musste eine halbe Stunde warten. «Ich hatte nur kurz etwas Angst. Aber auf mein Rennen hatte der Vorfall keinen Einfluss», sagte Meillard gegenüber dem Schweizer Fernsehen.

15 Vorstellungen pro Jahr

Das PC-7-Team ist neben der Patrouille Suisse das zweite Vorführteam der Schweizer Luftwaffe. Es umfasst neun Turbopropellermaschinen, die allesamt im Nebenjob von F/A-18-Kampfjet-Piloten geflogen werden. Offiziell gegründet wurde das PC-7-Team 1989 anlässlich der Jubiläumsfeier «75 Jahre Schweizer Flugwaffe». Gemäss Angaben auf seiner Homepage fliegt es pro Saison an bis zu 15 Veranstaltungen im In- und Ausland.

Das Arbeitsgerät des Kunstflugteams, der Pilatus PC-7 Turbo Trainer, steht bei der Luftwaffe seit 1983 im Einsatz. Insgesamt wurden 28 Maschinen dieses Typs bei den Pilatus-Flugzeugwerken in Stans NW beschafft. 2008 wurden sie komplett modernisiert und in den Landesfarben rot-weiss bemalt. Hauptsächlich wird der zweiplätzige PC-7 für die Grundausbildung der Jetpiloten genutzt.

(sda/ise)