Etwa 250 Kilometer trennen Peking von Zhangjiakou, einem der Austragungsorte für die Olympischen Winterspiele 2022. Die Fahrt ist mühsam: Trotz Autobahn benötigt man für die Strecke mehr als drei Stunden. Seit Ende vergangenen Jahres aber gibt es eine Alternative: Eine neue Strecke für Hochgeschwindigkeitszüge verbindet Chinas Hauptstadt mit der Vier-Millionen-Stadt. Die Bahnstrecke ist ein Grossprojekt für die Olympischen Winterspiele 2022.

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Auf der 174 Kilometer langen Eisenbahnlinie, an der sich zehn Stationen befinden, erreichen die Züge Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 350 Kilometern pro Stunde, wodurch sich die Fahrzeit von bisher drei Stunden auf nunmehr 47 Minuten verkürzt.

Damit nicht genug. Denn es handelt sich hier nicht nur um einen weiteren Hochgeschwindigkeitszug. Es ist der erste Hochgeschwindigkeitszug Chinas, der nicht auf einen Fahrer angewiesen ist, sondern autonom betrieben werden kann – und überdies als die erste intelligente Hochgeschwindigkeitsbahn der Welt bezeichnet wird.

Tausende Sensoren sorgen für Sicherheit

Berichten zufolge starten und stoppen die Züge an den Bahnhöfen automatisch nach einem genauen Zeitplan und passen sich den unterschiedlichen Geschwindigkeitsbegrenzungen zwischen den Bahnhöfen an. Ein Begleiter an Bord soll die Elektronik überwachen und nur in Notfällen einschreiten.

Die Waggons selber sind mit 5G-Signalen, intelligenter Beleuchtung und Tausenden von Sensoren ausgestattet, um Echtzeitdaten zu sammeln und eventuelle Betriebsstörungen zu erkennen. Zudem hat jeder einzelne Sitz ein eigenes Touchscreen-Bedienfeld sowie drahtlose Ladedocks.

Gesichtserkennungstechnologien und Roboter an den Bahnhöfen

An den Stationen selber werden Gesichtserkennungs-Technologien und Roboter eingesetzt, um den Fahrgästen bei der Wegbeschreibung, dem Gepäck und der papierlosen Abfertigung zu helfen.

Auch die Innenausstattung der Züge wurde mit Blick auf die Bedürfnisse von Sportlern und Journalisten entworfen. So verfügen einige Kabinen über grössere Stauräume für Wintersportgeräte, die per QR-Code zugänglich sind.

Der Speisewagen kann den Angaben zufolge während der Olympischen Spiele in ein Medienzentrum umgebaut werden. Zudem bietet der Zug einen Live-Übertragungsservice und Ladeanschlüsse unter jedem Tisch.

Und auch an die Teilnehmer der Paralympischen Spiele ist gedacht: So gibt es abnehmbare Sitze, was das Reisen der Sportler mit Rollstühlen erleichtern soll.

(ccr)