Das litauische Verteidigungsministerium hat Konsumentinnen und Konsumenten empfohlen, den Kauf chinesischer Mobiltelefone zu vermeiden und vorhandene Handys besser zu entsorgen.

Wie Litauens staatliche Cybersicherheitsbehörde am Dienstag (Ortszeit) mitteilte, waren laut einem Regierungsbericht eingebaute Zensurfunktionen in den Mobiltelefonen festgestellt worden.

Zensur und Sicherheitslücke

Die in Europa verkauften Handys des chinesischen Smartphone-Konzerns Xiaomi würden Begriffe wie «Freies Tibet», «Es lebe die Unabhängigkeit Taiwans» oder «Demokratiebewegung» erkennen und zensieren, so die Behörde.

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Dem Bericht zufolge umfasst die Liste der Begriffe, die von Xiaomi-Handys und dem vorinstallierten Standardbrowser zensiert werden können, derzeit 449 chinesische Begriffe und wird ständig aktualisiert.

Auch in P40 5G-Telefonen des chinesischen Herstellers Huawei sei eine Sicherheitslücke gefunden worden. «Unsere Empfehlung ist, keine neuen chinesischen Telefone zu kaufen und die bereits gekauften so schnell wie möglich loszuwerden», sagte der stellvertretende Verteidigungsminister Margiris Abukevicius.

Streit um «Taiwanesisches Repräsentationsbüro»

Die Beziehungen zwischen Litauen und China hatten sich in letzter Zeit verschlechtert. China verlangte im letzten Monat, dass Litauen seinen Botschafter in Peking abziehen soll und kündigte an, seinen Gesandten in Vilnius zurückrufen zu wollen. Der Grund dafür war, dass Taiwan angekündigt hatte, seine diplomatische Vertretung in Litauen «Taiwanesisches Repräsentationsbüro» zu nennen.

Die taiwanesischen Vertretungen in Europa und den Vereinigten Staaten verwenden den Namen der Stadt Taipeh und vermeiden damit einen Bezug auf die Insel selbst, die China als eigenes Territorium beansprucht.

Der nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, sprach letzte Woche mit der litauischen Premierministerin Ingrida Simonyte und betonte die Unterstützung ihres Landes angesichts des Drucks aus China.

(sda/reuters/gku)