Urs Hölzle stiess 1999 als achter Mitarbeiter zum Unternehmen Google. Zwei Jahrzehnte lang kümmerte er sich als Senior Vice President um die technische Infrastruktur des Internetgiganten. Nun wechselt seine Rolle zum «individuellen Mitarbeiter», wie der amerikanische Sender CNBC unter Berufung auf eine interne E-Mail berichtet. Dem Memo zufolge wird sich der Google-Veteran darauf konzentrieren, technische KI-Prozesse zu artikulieren, Diskussionen zu moderieren und die Entscheidungsfindung zu rationalisieren. Google reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage für einen Kommentar.

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Moderationserfahrung hat der gebürtige Liestaler zur Genüge: Er dozierte als Professor an der Universität in Santa Barbara. Zuvor hatte er sein Informatikstudium an der ETH abgeschlossen und danach an der Stanford University in Kalifornien doktoriert. Es war ein Student, der ihn auf Larry Page und Sergey Bin aufmerksam machte, die dabei waren, Google zu gründen. Wenig später erhielt Hölzle das Jobangebot. Nun geht seine zwanzigjährige Karriere als Senior Vice President zu Ende.

Diese war auch teilweise holprig. So hat Hölzle kürzlich für eine interne Kontroverse gesorgt: Er siedelte 2021 nach Neuseeland um, nachdem er sich gegen Remote-Arbeit für andere Mitarbeitende ausgesprochen hatte, wie der amerikanische Nachrichtendienst CNET berichtete.

Seine neue Rolle ist Teil einer Reihe von Veränderungen bei Google in den letzten Wochen, darunter das Ausscheiden des führenden KI-Forschers Llion Jones. Im April fasste Google seine KI-Forschungsgruppen in einer Einheit zusammen und versetzte seinen langjährigen KI-Leiter Jeff Dean in die neue Rolle als Chefwissenschafter.

(bloomberg/spi/rul)