Die Bruchlandung einer Passagiermaschine der Fluggesellschaft Emirates in Dubai ist glimpflich ausgegangen: Alle 300 Insassen konnten in Sicherheit gebracht werden, bevor Flug EK521 aus dem südindischen Bundesstaat Kerala in Flammen aufging. Emirates-Boss Scheich Ahmed Bin Said al-Maktum schloss in einer Video-Ansprache Todesopfer aus. Noch habe man aber nicht «alle Informationen». Unter den 282 Passagieren und 18 Crew-Mitgliedern war auch eine Schweizerin oder ein Schweizer, wie aus einem Facebook-Post der Airline hervorging.

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Die Ursache des Unglücks blieb zunächst unklar. Die Zivilluftfahrtbehörde des Emirats leitete gemeinsam mit der Airline und dem Flughafenbetreiber eine Untersuchung ein. Nach einem Bericht des Flugsicherheitsportals «Aviation Herald» haben die Piloten offenbar die Landung abgebrochen, das Fahrwerk eingefahren und versucht, durchzustarten. Das Maschine habe aber nicht an Höhe gewonnen und sei auf die Rollbahn gestürzt.

Komplett ausgebrannt

Videos im Internet zeigten die Boing 777-300, wie sie - mit Schlagseite - auf dem Rumpf über das Flughafen-Gelände schlitterte. Kurz nach der Evakuierung fing die Maschine Feuer und brannte komplett aus. Nach zwei Stunden war der Brand gelöscht. Der indische Nachrichtensender NDTV zitierte einen Piloten, der die Landung mitverfolgte: «Wir sahen grosse Flammen, dann schlug der Rumpf auf die Landebahn, und das rechte Fahrwerk brach, danach auch die rechte Turbine.» Das Flugzeug habe den Boden dabei zuerst mit dem hinteren Teil berührt.

Nach Aussage von Flugsicherheitsberater Heinrich Grossbongardt herrschten zur Unglückszeit schwierige Windbedingungen am internationalen Flughafen in Dubai. Hinweise auf technische Probleme während des Fluges habe es zunächst nicht gegeben. Es kam zu stundenlangen Verspätungen aller Flüge im Netzwerk. 28 Flüge wurden gestrichen oder mussten umgeleitet werden. Der Flughafen Dubai, eines der grössten Drehkreuze der Welt, setzte seinen Flugbetrieb bis zum Abend aus.

Im März 2003 ausgeliefert

Indische Medien berichteten über einige leicht Verletzte durch den harten Aufprall und Rauchgasvergiftungen. Von offizieller Seite hatte es zunächst geheissen, es gebe keine Berichte über Verletzte. Flug EK521 war am Mittwochmorgen in der Stadt Thiruvananthapuram in Indien gestartet und nach etwa dreieinhalb Stunden - um 10.45 Uhr mitteleuropäischer Zeit - am Drehkreuz Dubai angekommen. Die meisten Insassen waren Inder.

Nach Angaben der Seite «Flightradar24», die Flugdaten weltweit erfasst, handelte es sich bei der verunglückten Maschine um eine Boeing 777-300 A6-EMW, die im März 2003 an Emirates geliefert worden sei. Die Fluggesellschaft aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gilt als eine der sichersten der Welt.

(sda/cfr/mbü/me)