Adecco hat im vierten Quartal erneut die wirtschaftliche Abschwächung zu spüren bekommen. Der Personaldienstleister hat weniger Umsatz erzielt, unter dem Strich aber deutlich mehr verdient.

Der Umsatz in der Berichtswährung Euro nahm um 3 Prozent auf 5,96 Milliarden Euro ab, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Bereinigt um Wechselkurseffekte und um die unterschiedliche Anzahl Arbeitstage ging er zwischen Oktober und Dezember um 4 Prozent zurück.

Das (bereinigte) Geschäftsvolumen nimmt im Einklang mit der wirtschaftlichen Eintrübung in vielen Märkten seit mehreren Quartalen ab. Im Vorquartal war es ebenfalls um rund 4 Prozent geschrumpft, davon während mehrerer Quartale zwischen rund 1 und 3 Prozent.

Rückläufig war die Wachstumsrate im Berichtsquartal etwa im wichtigen Markt Frankreich (-3%) sowie in weiteren europäischen Märkten - insbesondere in "Deutschland, Österreich, Schweiz" (-11%), aber auch in den Märkten USA/Grossbritannien/Irland. Besser lief es in Japan (+8%) oder auf der iberischen Halbinsel (+6%).

Erfolgreiches Sparprogramm

Der Bruttogewinn verringerte sich weniger stark als der Umsatz um 2 Prozent auf 1,15 Milliarden und der operative Gewinn (adjusted EBITA) sogar nur um 1 Prozent auf 290 Millionen. Das laufende Sparprogramm habe mehr gebracht als ursprünglich gedacht, teilte das Unternehmen dazu mit. Man sei somit auch auf Kurs, das Sparziel von 250 Millionen zu erreichen. Dieses Ziel gilt für das laufende Jahr 2020.

Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 256 Millionen, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust von 112 Millionen gestanden hatte. Allerdings sind die Werte kaum vergleichbar: Im Vorjahr hatte ein Abschreiber in Deutschland negativ belastet, nun gab es einen positiven Effekt (+248 Mio) durch den Verkauf der US-Tochter Soliant Health.

Firmenchef Alain Dehaze zeigt sich mit den Resultaten zufrieden. Es sei gelungen, in einem rückläufigen Markt eine gute Performance zu erzielen.

Die Aktionäre erhalten eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende von 2,50 Franken je Titel. Zudem lanciert die Gesellschaft ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von 600 Millionen Euro.

Mit den ausgewiesenen Zahlen hat der Stellenvermittler die Erwartungen beim Umsatz erfüllt, beim EBITA und Reingewinn übertroffen: Analysten hatten im Vorfeld (AWP-Konsens) ein organisches Wachstum von -3,8 Prozent, einen Umsatz von 5,96 Milliarden, einen EBITA von 254 Millionen sowie einen Reingewinn von 160 Millionen prognostiziert.

Vorsichtig für 2020

Für das laufende Jahr gibt sich Adecco angesichts der Unsicherheiten eher vorsichtig. Im Januar gingen laut den Angaben die Erträge - organisch und handelstagebereinigt - im Jahresvergleich um 5 Prozent zurück, und die Volumenentwicklung im Februar deutet auf einen ähnlichen Trend hin.

Die weitere Verlangsamung Anfang 2020 widerspiegelten die anhaltende Unsicherheit in der Weltwirtschaft, die Streiks in Frankreich und die Auswirkungen der bevorstehenden regulatorischen Änderungen (IR35) in Grossbritannien, heisst es dazu. Man sich zudem auch der möglichen Auswirkungen des Coronavirus auf die Wirtschaft bewusst.

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(awp/gku)

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