Die Zahl der Untervermietungen hat stark zugenommen. Das bestätigte das Bundesamt für Wohnungswesen, der Hauseigentümerverband Schweiz und der Mieterverband der Zeitung «Schweiz am Sonntag». Vor allem in Städten, wo der Wohnungsmarkt umkämpft ist und die Mietpreise steigen, wollen viele ihre bisherige Wohnung vorderhand behalten und untervermieten, anstatt herzugeben, so die Zeitung.

Am stärksten steigt die Zahl der Untervermietungen demnach in den Kantonen Genf und Zürich. Zwar reiche eine vage Aussicht, irgendwann einmal in die Wohnung zurückzukommen, für eine zulässige Untermiete nicht aus, heisst es weiter. Trotzdem würden viele ihre Wohnung für eine lange Zeitdauer weitervermieten.

Um missbräuchliche Untervermietungen wie eine dauerhafte oder gewerbsmässige Untervermietung etwa über Portale Airbnb oder Wimdu zu verhindern, haben einzelne Vermieter laut «Schweiz am Sonntag» ihre Praxis verschärft.

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Berlin: Eine Anbieter mit 44 Offerten

Dass es Probleme mit den Portalen nicht nur in der Schweiz gibt, zeigt ein Blick nach Berlin. Dort haben Studenten im Projekt «Airbnb vs. Berlin» Daten zu Untervermietungen aufgearbeitet und visualisiert. Sie kommen zu dem Schluss: «Wohnungen bei Airbnb werden immer häufiger – und oft nicht ganz legal – gewerblich vermietet, da Vermieter durch Kurzzeitvermietung oft mehr Geld verdienen als bei einer regulären Vermietung.»

Ein Hinweis darauf, dass Wohnungen gewerblich vermietet werden, ist die Anzahl an Wohnungen, die eine Person vermietet, wie «Airbnb vs. Berlin» deutlich macht: Demnach gibt es in Berlin einen Anbieter, der insgesamt 44 Wohnungen über Airbnb offeriert. Insgesamt würden allein die zehn Nutzer mit den meisten Angeboten zusammen 281 Wohnungen oder Zimmer in Berlin anbieten.

Airbnb wehrt sich gegen Vorwürfe

In die Schweiz kamen im vergangenen Jahr durch Airbnb 135'000 Besucher aus 157 Ländern - das sagte Airbnb-Europachef Christopher Cederskog vor kurzem im Interview mit der «Handelszeitung». Der typische Gast in der Schweiz sei 38 Jahre alt, der typische Gastgeber mit 42 etwas älter. «Wir haben knapp 7000 Unterkünfte in der Schweiz. Davon 1500 in Zürich, 1100 in Genf, 900 in Basel und 600 in Bern», so Cederskog.

Gegen den Vorwurf, Airbnb würde den Städten Schwierigkeiten machen, wies der Europachef zurück: «Die Städte profitieren von den Gästen, die Airbnb anzieht, und Airbnb-Gastgeber haben keinen negativen Einfluss auf den Wohnungsmarkt», sagte Cederskog «Wegen uns steigen auch nicht die Mieten.»

(tno/ccr)