Diskreter geht es nicht. Kein Schild, keine Beschriftung, nicht einmal an der Türklingel steht der Name Alibaba. Einer der zehn wertvollsten Konzerne der Welt operiert hier fast inkognito. Direkt beim Viktualienmarkt in Münchens Zentrum hat sich der chinesische Onlinegigant in einem Coworking Space eingemietet. Mehr braucht es nicht im Internetzeitalter. Während auf dem Markt seit Jahrhunderten Lebensmittel feilgeboten werden, arbeitet im angrenzenden Bürogebäude eine rund zehnköpfige Crew am Einkaufen der Zukunft. Sie lenkt einen Grossteil von Alibabas Business in Europa. Und das Schweiz-Geschäft. Erst im Innern, im fünften Stock, prangt am Sichtschutzglas des schlauchförmigen Büros der orangefarbene Alibaba-Schriftzug. Am Türgriff hängt ein chinesischer Knoten. Ein Symbol für Glück. Oder für eine gute Reise.

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Fast unbemerkt weitet Alibaba das Netz über das Abendland aus. In einem legendären Video aus dem Gründungsjahr 1999 hämmert Gründer Jack Ma seinen Mitstreitern ein, wie er die über mächtigen Corporates aus dem Silicon Valley schlagen will. Ganz nach dem Vorbild der Geschichte aus Tausendundeiner Nacht, in welcher der mittellose Ali Baba 40 übermächtige Räuber überlistet, ihnen nach und nach das im Berg versteckte Gold abnimmt und zum reichsten Kaufmann der Stadt aufsteigt.