Aluminium-Automaten-Drehlegierungen enthalten zur Verbesserung der Spanbarkeit Zusätze tiefschmelzender Elemente wie Blei (Pb), gelegentlich Wismuth (Bi) und Zinn (Sn) als Beimengen bis total zirka 2,5%. Solche Legierungen sind schon seit mehr als 40 Jahren auf dem Markt.

Mit Blei (Pb) als Spanbrecher lässt sich die Produktivität markant erhöhen. Da Zeit auch beim Drehen Geld ist, wurden solche Legierungen immer schon eingesetzt, wenn die technischen Bedingungen dies erlaubten. Ausnahmen bildeten Anwendungen in der Lebensmittelindustrie und in der Medizinal- und Dentaltechnik, wo Blei aus toxikologischen Gründen nicht zugelassen ist.

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Auch in der Automobilindustrie steigt die Nachfrage nach Leichtmetallen stetig, denn die Fahrzeuge sollen ja immer leichter werden, um Treibstoff zu sparen und so den Umweltanforderungen und Kundenwünschen Rechnung zu tragen. Im Automobilbau dominiert nach wie vor die Legierung AlMgSiPb, da diese den meisten Anforderungen genügt und gute Korrosionseigenschaften aufweist, selbst im nicht anodisierten Zustand.

Der Bleianteil von Altautos muss reduziert werden

Dennoch drängt sich aber schon bald eine Änderung auf, denn die EU-Richtlinien zur Verwertung von Altautos und die daraus abgeleiteten nationalen Vorschriften verlangen spätestens ab dem 1. Juli 2005 eine Reduzierung des Bleianteils in den Aluminium-Legierungen auf maximal 1%. Ab dem 1. Juli 2008 sollen die Legierungen bleifrei sein, respektive nur noch maximal 0,4% als Verunreinigung aufweisen.

Nun aber liegt der Bleianteil bei den bekanntesten Aluminium-Automaten-Legierungen noch immer über den geforderten Grenzwerten:

- EN AW-2007 (AlCuMgPb): 0,8 bis 1,5%.

- EN AW-2030 (AlCuMgPb): 0,8 bis 1,5%.

- EN AW-2011 (AlCuBiPb): 0,2 bis 0,6%.

- EN AW-6262 (AlMgSiPb) 0,4 bis 0,7%.

Dies heisst, dass die Legierungen 6012, 2007, 2030, 2011 und 6262 für Automobilapplikationen ersetzt werden müssen. Ähnliche Richtlinien wurden übrigens auch für Elektro- und Elektronikgeräte von der EU erlassen. Hier wurde der Termin auf 1. Juli 2006 angesetzt.

Alternativen sind seit 2001 auf dem Markt

Heute wird Blei vermehrt durch Zinn (Sn) als Spanbrecherelement ersetzt. Die Häuselmann Metall AG in Dietlikon hat sich auf diese Umstellung schon seit dem Jahr 2001 eingerichtet. Hier können zwei bleifreie Legierungen ab Lager bezogen werden; Oekotal für den allgemeinen industriellen Einsatz und AlEco62Sn speziell für die Automobil-industrie.

Leonhard Brüschweiler, Mitglied der Geschäftsleitung, Häuselmann Metall AG, Dietlikon.