Jetzt in Corona-Zeiten mit Home Office und Schule von zu Hause online, kommen in vielen Ländern im Bereich IT elementare Schwächen ans Licht. Während es hierzulande einigermassen gut mit Digital funktioniert, scheint es im Nachbarland Deutschland viele weisse Flecken und hohen Nachholbedarf zu geben.

Georg Pröbstl ist Chefredaktor des Börsenbriefs Value-Depesche. Der Börsendienst ist auf substanzstarke unterbewertete Aktien mit guten Perspektiven aus Deutschland, Österreich und der Schweiz spezialisiert. Die jährliche Performance des Musterdepots seit Start im April 2010 beträgt +14,6 Prozent (DAX: +7,8 Prozent).

Transparenzhinweis: Der Autor berät Anlageprodukte. In diesem Beitrag besprochene Aktien können zum Anlageuniversum zählen.

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Nachholbedarf gibt es auch bei der IT von Ärzten. Wie Branchenkenner berichten, soll es in Europa keinen Anbieter geben, der mit seiner Software sämtliche Bereiche von Arztpraxen wie etwa Abrechnung, Terminplanung, Personal und dann auch noch die medizinische Seite abdeckt. Anstatt einer umfassenden integrierten Software gibt es für diese Einzelbereiche nur Teillösungen und entsprechend viele Schnittstellen.

Software mit Alleinstellungsmerkmalen…

Amalphi hat dieses Defizit erkannt und eine Software entwickelt, die alle Bereiche einer Arztpraxis, ähnlich SAP, in einem Programm zusammenbringt. Diese Software soll nicht nur die Effizienz in den Praxen steigern und dabei Kostensenkungen von etwa 20 Prozent bringen, sondern auch noch die Umsätze der Ärzte steigern.

Insbesondere Zahnärzte und Kieferchirurgen sollen nach getaner Arbeit bei ihrer Abrechnung regelmässig erbrachte Leistungen übersehen. Dadurch sollen ihnen etwa 10 Prozent Umsatz entgehen. Die IT von Amalphi dagegen soll mit diesen vergessenen Umsätzen Schluss machen. Niedrigere Kosten und höhere Erlöse – die Amalphi-Software hilft Ärzten, den Gewinn zu steigern.

Amalphi könnte da eine Goldgrube entwickelt haben. Für die Nutzung der Software soll Amalphi gut informierten Kreisen zufolge etwa ein Prozent der Umsätze der Arztpraxen berechnen.

… die breite Markteinführung steht jetzt kurz bevor

Wurde das System bisher erst bei einer Reihe von Ärzten getestet, so soll nun die breite Roll-out kurz bevorstehen. Gut informierte Kreise rechnen damit, dass der deutschsprachige Raum möglicherweise noch im ersten Halbjahr aufgerollt wird und nur mit kurzer Verzögerung soll dann das Ausland folgen. Amalphi hat bereits Vertriebspartner in Frankreich, Grossbritannien und den USA.

Angesichts der Alleinstellungsmerkmale mit der Software ist von hohen Umsatz- und Gewinnsteigerungen auszugehen. Branchenkenner halten einen Umsatzanstieg bei Amalphi von 5 Millionen in diesem Jahr auf 30 bis 40 Millionen Euro in 2023 für möglich.

Das Ergebnis je Aktie soll dann auf 0,40 bis 0,50 Euro steigen. Bei im Segment der IT-Lizenz üblichen Bewertungen mit KGVs zwischen 20 und 30 könnte die Aktie von Amalphi bereits in zwei Jahren auf 10 bis 15 Euro klettern. Kommt die Meldung über den Vertriebsstart, dann könnte das die Aktie auch schon kurzfristig deutlich anschieben.

Amalphi AG

ISIN: DE 000 813 135 0

Gewinn je Aktie 2022e: 0,10 €

KGV 2022e: 43,6

Dividende/Rendite 2020e: -

EK je Aktie: 0,70 €

EK-Quote: 30,0%

KBV: 6,2 

Kurs/Ziel/Stopp: 4,36/6,80/2,40 €