Der Chiphersteller AMS hat im zweiten Quartal deutlich mehr umgesetzt und verdient. Trotz Coronakrise legte der Umsatz um 10,9 Prozent auf 460,3 Millionen US-Dollar zu.

Der bereinigte Betriebsgewinn (EBIT) kletterte gar um 80 Prozent auf 90,1 Millionen Dollar, wie das österreichische, aber an der Schweizer Börse kotierte Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Unter dem Strich erzielte AMS einen Reingewinn von 56,8 Millionen Dollar. Das sind 8,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings weist das Unternehmen neu ab diesem Berichtsquartal den Reingewinn bereinigt um den akquisitionsbedingten Aufwand und den Aufwand für aktienbasierte Vergütung aus.

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Damit hat AMS die Erwartungen der Finanzgemeinde übertroffen. Analysten hatten im Schnitt gemäss der Nachrichtenagentur AWP einen Umsatz von 454,2 Millionen Dollar und einen EBIT von 80,7 Millionen Dollar erwartet.

Auch die eigenen Prognosen hat AMS bei der Marge mit 20 Prozent am oberen Rand erfüllt. Der Konzern hatte ein operatives Margenziel von 17 bis 20 Prozent für das nun abgeschlossene zweite Quartal ausgegeben und wollte Umsätze von 440 bis 480 Millionen Dollar erreichen.

Endkonsumenten-Sparte mit grösstem Umsatzanteil

Die Endkonsumenten-Sparte habe erneut am meisten zum Umsatz beigetragen, schrieb AMS. Der Hauptabnehmer von AMS-Produkten ist der US-Technologiekonzern Apple, der diese in den iPhones verbaut, auch wenn AMS das offiziell so nicht sagt. Dagegen litt das Auto- und Industriegeschäft unter der Seuche.

Die Geschäftsentwicklung des Automobil-, Industrie- und Medizintechnikgeschäfts sei im zweiten Quartal insgesamt verhalten gewesen. Die Ergebnisse lagen aufgrund der anhaltenden Corona-Effekte im Rahmen der Erwartungen. Im Automarkt sei die weltweite Nachfrageschwäche und die geringere Autoproduktion in der Auftragsentwicklung und im Volumenbedarf sichtbar geworden.

Auch das Industriegeschäft verzeichnete ebenfalls unverändert zurückhaltende Ergebnisse, woran die Coronakrise schuld sei. Das Medizintechnikgeschäft entwickelte sich indes gut, wie es hiess.

Die 4,6 Milliarden Euro teure Übernahme von Osram verlaufe weiterhin planmässig. Nach Abschluss des Angebots hält AMS seit Anfang Juli 71 Prozent aller Osram-Aktien. Nun sollen die beiden Unternehmen integriert werden.

Laut Reuters peilt AMS an, bis 2026 auf einen Umsatz von über 10 Milliarden Euro zu kommen. Die Nachrichtenagentur beruft sich auf eine interne Unternehmenspräsentation.

Gute Aussichten

Ungeachtet der Coronakrise erwartet AMS ein sehr gutes drittes Quartal mit einem Umsatz von 530 bis 570 Millionen Dollar bei anhaltend hoher Profitabilität mit einer bereinigten operativen (EBIT) Marge von 21 bis 24 Prozent.

(awp/mlo)