Der Fonds

Mit einem Anlagevermögen von 855 Mio Fr. gehört das Angebot der Zürcher Kantonalbank zu den grössten in der Schweiz vertriebenen Anleihenfonds. Das Portefeuille enthält auf Fremdwährungen lautende Obligationen und Notes von erstklassigen in- und ausländischen Schuldnern sowie Geldmarktpapiere und -forderungen. Anlageziel ist eine langfristige Rendite zwischen 3,5% und 4,75%. Zurzeit entfällt 50% der Engagements auf Euro-Papiere, 17,5% auf Dollar, 12,5% auf Pfund und 7,5% auf Yen. Der Cash-Anteil beläuft sich auf rund 12%. Zwei Drittel der Schuldner sind in der Euro-Zone beheimatet, 20% in Nordamerika, 10% im Pazifik-Raum und 2,5% in der Schweiz. Die durchschnittliche Duration beträgt 4,5 Jahre.

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Tipp: Der Kurs des mit fünf Standard & Poor's-Sternen versehenen Fonds hat im bisherigen Jahresverlauf 3,1% zugelegt und die meisten Konkurrenten geschlagen. Auch die Fünf-Jahres-Performance von über 26% kann sich durchaus sehen lassen. Allerdings ist die Ausschüttung in den letzten zehn Jahren fast ununterbrochen zurückgefallen. (jw)

Der Fonds (Valor 277950) hat eine Verwaltungsgebühr von jährlich 0,8%.

Der Trend

Die Obligationenfonds haben in letzter Zeit Boden gut gemacht: Noch vor wenigen Monaten befürchteten viele Investoren markante Zinserhöhungen und mieden deshalb Obligationen. Die neusten Zahlen für den Schweizer Markt zeigen nun, dass die Anleger die Obligationenfonds wiederentdeckt haben. Sie haben volumenmässig die Aktienfonds hinter sich gelassen.

Das kommt nicht von ungefähr. Der internationale Aktienmarkt hat nach einer Periode frommer Wünsche bereits wieder enttäuscht. Während die Bond-Indizes im bisherigen Jahresverlauf einen wenn auch bescheidenen Anstieg verzeichnet haben, notieren die meisten Aktien-Kenngrössen weiterhin rot. Zudem sieht es so aus, als ob die Zinssätze eher graduell ansteigen werden. Mit einer wirklich attraktiven Performance ist aber nicht zu rechnen, weil sich die Anleihenrenditen bis auf weiteres abschwächen werden.

Deshalb geht es darum, mit besonderen Anlagestrategien nachzuhelfen. Gerade in letzter Zeit sind die Anbieter von Obligationenfonds mit neuen Ansätzen aufgetreten, mit denen die gängigen Benchmarks übertroffen werden können. (jw)

Der Manager

Welche internationale Zinsentwicklung erwarten Sie für die kommenden Monate?

Regula Schaub: Wir gehen von steigenden Zinsen am kurzen und langen Ende aus. Das kurze Ende wird von den Notenbanken bestimmt, die generell eher darauf tendieren, von einer expansiven auf eine neutrale Geldpolitik umzustellen. Die amerikanische Notenbank wird die Fed-Fund-Sätze in Richtung neutrales Niveau erhöhen. Auch von der Europäischen Zentralbank werden Signale hin zu einer restriktiveren Geldpolitik wahrgenommen. Die langen Zinsen werden neben den kurzen Sätzen unter anderem auch von Inflations- und Erwartungen beim Wirtschaftswachstum geprägt. Was das Wachstum betrifft, gehen wir davon aus, dass die Obligationenmärkte die Zukunft zu pessimistisch einschätzen. Daher rechnen wir auf absehbare Zeit mit steigenden Zinsen an den Märkten.

Wie wirken sich die erwarteten Zinsänderungen auf Ihre Durationsstrategie aus?

Schaub: Mit einer unter Benchmark liegenden Duration sind wir auf steigende Zinsen eingestellt. Auch wenn die Zinsen noch leicht weiterfallen oder nicht sogleich anziehen sollten, wird das den Fonds gemäss unseren Berechnungen nicht viel an Performance kosten. Mittelfristig wird sich bei einer Normalisierung des Zinsniveaus die kürzere Duration im Fonds gegenüber dem Benchmark deutlich auszahlen.

Welche Anleihenwährungen halten Sie derzeit für die attraktivsten und warum?

Schaub: Aktuell ziehen wir den Euro gegenüber dem Dollar vor. Die Situation ist allerdings weniger klar als vor ein paar Monaten. Die Wirtschaftswachstumsaussichten sprechen zwar für den Dollar, die Ungleichgewichte verursacht durch das Leistungsbilanz- und Budgetdefizit jedoch dagegen. Positiv sieht es weiterhin für die schwedische Krone aus, obwohl sie dieses Jahr schon eine gute Performance aufweist. Die schwedische Wirtschaft zeigt ein robustes Wachstum, die Notenbank unterstützt mit ihrer Politik die Krone. Auch den australischen Dollar sowie die auf diese Währung lautenden Anleihen schätzen wir als attraktiv ein. Die australische Notenbank hat den Zinserhöhungszyklus bald abgeschlossen, die Landeswährung profitiert von der weltweit gestiegenen Nachfrage nach Rohstoffen. Ausserdem ist das absolute Zinsniveau mit rund 5,4% für diese Anleihen vergleichsweise hoch.

Wie dürften sich die Spreads zwischen Staats- und Unternehmensanleihen entwickeln, und welcher Anteil Ihres gegenwärtigen Portefeuilles entfällt auf Unternehmensanleihen?

Schaub: Wir gehen von weiterhin engen Spreads aus, wobei es sich zurzeit kaum lohnt, neue Engagements in Unternehmensanleihen einzugehen. Bei diesen Anleihen müssen neben den höheren Kosten auch die geringere Liquidität berücksichtigt werden. Wir halten gegenwärtig einen Anteil von rund 10% an Unternehmensanleihen. Der Rest entfällt unter anderem auf Anleihen von Staaten, Provinzen und Ländern, Städten, supranationale Körperschaften und Agenturen sowie Pfandbriefen.

Wie teilen sich die von Ihnen gehaltenen Obligationen nach Ratings auf?

Schaub: Gegenwärtig entfallen 77% auf AAA-, 20% auf AA- und 3% auf A-Anleihen.

Warum halten Sie rund 12% Ihres Anlagevermögens in Liquidität?

Schaub: Einerseits ist dies auf Portfoliotransaktionen zurückzuführen, andererseits auf das tiefe absolute Zinsniveau. Sobald sich die Obligationenpreise etwas korrigieren, werden wir die Gelegenheit nutzen, um selektiv zu investieren. Im Normalfall halten wir 2% bis 5% Cash.(jw)