Ursprünglich wollte der Basler Liefe-Science-Konzern die Wochenarbeitszeit für die Mitarbeitenden in Visp von 41 auf 43 Stunden erhöhen – zeitlich befristet auf 18 Monate. Nach dem heftigen Protest der Gewerkschaften schwenkte Lonza nun auf einen Kompromiss ein. Die neue Wochenarbeitszeit beträgt 42,5 Stunden.

Die Gewerkschaften Syna und Unia hätten mit der Geschäftsleitung der Lonza (Aktie) den Konflikt um die Verlängerung der Arbeitszeit und die Kündigung des Kollektivvertrages beigelegt, teilten die beiden Gewerkschaften am Dienstag in einem gemeinsamen Comuniqué mit.

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Die Lonza hat sich laut Mitteilunng verpflichtet, die Kündigung des Kollektiv-Arbeitsvertrags (KAV) zurückzuziehen und die auf 18 Monate befristete Arbeitszeiterhöhung von zwei auf eineinhalb Stunden pro Woche zu reduzieren. Zudem tritt die Arbeitszeiterhöhung nicht wie von Lonza angeordnet am 1. Juli, sondern erst am 1. September 2011 in Kraft.

Keine Kündigungen

Für die Dauer der Vereinbarung dürfen laut den Gewerkschaften keine Kündigungen aus wirtschaftlichen Gründen ausgesprochen werden. Die Lonza verpflichte sich zudem zu einer Beschränkung von Temporäranstellungen. Diese dürfen maximal 15 Prozent der Stammbelegschaft betragen.

Die Weiterführung der Massnahmen werde im Rahmen eines Monitoring der Vertragsparteien alle vier Monate überprüft.

Die Konzernleitung der Lonza hatte auf den 1. Juli befristet auf 18 Monate die Arbeitszeit für alle Mitarbeiter am Standort Visp von durchschnittlich 41 auf 43 Stunden erhöhen wollen. Die Gewerkschaften Unia und Syna wollten dies nicht hinnehmen und hatten deshalb Verhandlungen mit der Konzernführung verlangt.

Wegen Frankenstärke unter Druck

Lonza hatte die befristete Erhöhung der Wochenarbeitszeit damit begründet, dass der Gewinn am Standort Visp primär wegen des starken Schweizer Frankens stark unter Druck stehe.

Für das Jahr 2011 erwartet Lonza einen negativen Währungseinfluss von rund 60 bis 70 Millionen Franken, wovon das Werk in Visp stark betroffen sei. Zudem sei kurz- und mittelfristig keine wesentliche Verbesserung der Rahmenbedingungen zu erwarten.

(cms/sda)