An der Spitze der UBS-Rechtsabteilung kommt es überraschend zu einem Wechsel: Markus Diethelm wird Ende Oktober als Group General Counsel zurücktreten.

Seine Nachfolgerin als Chefjuristin wird Barbara Levi - die Italienerin wechselt von Rio Tinto zur UBS. Beim Rohstoffkonzern war sie zuletzt Chief Legal Officer & External Affairs. Levi wird am 1. November 2021 die Nachfolge von Markus Diethelm als «Group General Counsel» oder Chefjuristin antreten. Diethelm habe nach 13 Jahren beschlossen, auf dieses Datum hin von seiner derzeitigen Aufgabe zurückzutreten. Er werde die Bank bis ins Jahr 2022 als Senior Advisor unterstützen und in dieser Funktion für bestimmte laufende Rechtsstreitigkeiten zuständig sein.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

War auch bei Novartis

Levi stösst von der Rio Tinto Group zu UBS, wo sie seit Januar 2020 als Chief Legal Officer & External Affairs und davor als Group General Counsel und Mitglied des Executive Committee tätig war.

Von 2004 bis 2019 arbeitete sie für den Novartis-Konzern in verschiedenen Führungspositionen, darunter als Group Legal Head, M&A and Strategic Transactions, als Global Legal Head & General Counsel von Sandoz und als Global Legal Head, Product Strategy & Commercialization für die Pharmadivision von Novartis. Sie ist ausgebildete Juristin und am US Supreme Court sowie in Mailand und im Bundesstaat New York als Anwältin zugelassen.

UBS-Prozess Frankreich: «Die Anklage wird versuchen, Emotionen zu schüren»

Rechtsprofessor Peter V. Kunz erwartet, dass die UBS im Berufungsverfahren sanfter auftreten wird – und gibt ihr Chancen auf einen Freispruch.

Abgang zur Unzeit

Diethelm verlässt die UBS zu einem überraschenden Zeitpunkt: Denn der Schweizer steuert derzeit die Verteidigung der Bank im wichtigsten Rechtsstreit seit Jahren - der UBS droht im Prozess in Frankreich eine Busse im mehrfacher Milliarden-Euro-Höhe. Der Chefjurist war 13 Jahre in der Chefetage. Er hat sich laut Mitteilung selber zum Rücktritt entschlossen.

Sein Abgang passiert allerdings gestaffelt. Er wird noch nächstes Jahr für «ausgewählte» Rechtsfälle für die UBS beratend tätig sein, wie dem Quartalsbericht zu entnehmen ist. Ob dazu auch der Berufungsprozess in Frankreich gehört, bleibt für den Moment noch offen.

Digitalchef als wichtige Rolle

Eine weitere Personalie bei der UBS ist der neue Digitalchef Mike Dargan. Er wird seinen Job als Chief Digital and Information Officer (CDIO) und Mitglied der Konzernleitung am 1. Mai übernehmen. Die neue CDIO-Organisation werde eine entscheidende Rolle dabei spielen, den Einsatz von Technologie weiter voranzutreiben, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag. Die Bank wolle damit ein «klares Differenzierungsmerkmal» haben.

Die CDIO-Organisation ersetzt den Angaben zufolge die frühere Funktion des Group Chief Operating Officer (GCOO). Zu CDIO werden die Bereiche Group Technology und Group Corporate Services gehören. Auf die Unternehmensbereiche ausgerichtete Aufgaben in Group Operations würden in die jeweiligen Unternehmensbereiche verlagert, heisst es. Die unternehmensweit genutzten Dienstleistungen von Group Operations würden weiter aus der CDIO-Organisation heraus erbracht. Dargan ist seit seinem Eintritt bei UBS im Jahr 2016 Head Group Technology.

(awp/mbü/tdr)