Von den 1,27 Mio ha besiedelbarer Fläche in der Schweiz sind heute knapp 188700 ha als Bauzonen ausgeschieden, die für Wohn- bzw. Arbeitsnutzungen vorgesehen sind. Rund 80% der bestehenden Bauzonen sind bereits überbaut, wobei der Überbauungsgrad bei den Flächen für Wohnnutzungen mit 84% deutlich höher liegt als bei den Arbeitsnutzungen (69%). Zusätzlich zu den unüberbauten Bauzonenflächen bestehen in den bereits überbauten Bauzonen erhebliche innere Reserven, also Potenziale auf nicht voll ausgenützten Parzellenflächen. Die in den nächsten 20 Jahren nutzbaren inneren Reserven entsprechen gemäss einer Schätzung des Bundesamtes für Raumentwicklung ARE einer bauzonenäquivalenten Fläche von 15000 ha.

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Reserven sind gross genug

Den Reserven von insgesamt 52800 ha Bauzonenfläche steht für den Zeitraum 2005 bis 2030 eine Nachfrage nach 27300 ha gegenüber. Auf gesamtschweizerischer Ebene sind die aktuell bestehenden Reserven damit gross genug, um die zukünftige Nachfrage nach Bauzonenfläche zu decken. Dies gilt insbesondere dann, wenn die inneren Reserven durch Verdichtungsmassnahmen in den bereits überbauten Gebieten ausgeschöpft und allfällige Umnutzungspotenziale genutzt werden. Wie aber sieht die Situation auf kleinräumiger Ebene aus? Die Karte zeigt für den Bereich Wohnnutzungen die Differenz zwischen den bestehenden Reserven und der zukünftigen Nachfrage auf Ebene der Gemeinden.

Nur in Zentren kleine Rerserven

Festzustellen ist, dass die räumliche Verteilung der Bauzonenreserven nicht mit der Verteilung der zukünftigen Nachfrage übereinstimmt. Insbesondere in den Zentren und Agglomerationen sind die Bauzonenreserven teilweise deutlich zu klein, um die zu erwartende Nachfrage zu decken. Dies gilt auch für viele Gemeinden mit Autobahnanschluss, beispielsweise entlang der A1 zwischen Winterthur und St. Gallen sowie zwischen Yverdon-les-Bains und Lausanne. Im Gegensatz zu diesen Regionen sind die Bauzonenflächen in den abseits der Zentren gelegenen Gemeinden mehrheitlich grösser, als es auf Grund der zu erwartenden Nachfrage nötig wäre.

Ob allerdings diese «natürlichen» Entwicklungen aus raumplanerischer Sicht wünschbar sind, sei dahingestellt. Zur Beantwortung solcher Fragen sind gesellschaftliche Beurteilungen und auch Vorstellungen über das Erscheinungsbild der Schweiz im Jahr 2030 gefordert.