Das Triebwerk auf der Landeeinheit «Philae», das sich letzte Nacht nicht aktivieren liess, ist ein Schweizer Fabrikat. Dies bestätigte die Europäische Raumfahrtbehörde ESA am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Die Düse sollte während der Landung verhindern, dass «Philae» vom Kometen abprallt.

Es handelt sich dabei um das «Active Descent System», das die Firma Realtechnologie AG in Oberrieden (ZH) zusammen mit einer niederländischen Firma gebaut hat, wie die ESA bestätigte. «Diese Kaltgasdüse oben auf dem Lander scheint nicht zu funktionieren», hatte Stephan Ulamec, der «Philae»-Projektleiter beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln, frühmorgens im ESA-Blog erklärt.

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Trotzdem grünes Licht für Landung

Ob jedoch das Triebwerk selbst oder allenfalls ein vorgelagertes System nicht funktioniert, das zum Beispiel die Düse mit Energie versorgt, sei derzeit noch offen, erklärte die Kommunikationsabteilung der ESA.

Grünes Licht zur Landung gab die ESA trotz des Ausfalls: «Wenn diese Entscheidung gefallen ist, bedeutet das, dass wir genügend Spielraum und redundante Systeme haben, um trotzdem zu landen», erklärte der Generaldirektor der ESA, Jean-Jacques Dordain, am Mittwochmorgen der Nachrichtenagentur AFP.

Bei der Landung der 100 Kilogramm schweren Landeeinheit «Philae» sollen die Beine den Stoss dämpfen, während Eisschrauben an den Beinen sowie Harpunen den Roboter automatisch am Kometen verankern.  Gleichzeitig sollte die Korrekturdüse mit gezielten Gasstössen dem Rückstoss durch die Harpune entgegenwirken und die Landeeinheit zu Boden drücken. Bei der Firma Realtechnologie war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

(sda/me)