Mit konzentriertem Blick scannt die geübte Internet-Shopperin in Sekundenbruchteilen jedes einzelne Kleidungsstück. Klick, klick, und schon ist das crèmefarbene Seidenkleid gekauft. Doch kaufen wirklich so viele im Internet ein? Bei einem Gesamtmarktvolumen von 10,6 Milliarden Franken werden nach Schätzung des Marktforschungsinstituts GfK gerade einmal zwischen sechs und sieben Prozent des Umsatzes im Internet generiert. Der Kleiderkauf ist und bleibt für viele Menschen ein sozialer Akt. Wer schlendert nicht gerne mit Freunden durch die Stadt und bestaunt die Rolex-Uhr oder die Wildleder-Pumps von Dolce & Gabbana im Schaufenster?

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Dennoch werden Online-Shops für stationäre Verkaufsläden zukünftig immer wichtiger. Eine Studie der Universität St. Gallen betont, dass die Konsumenten immer öfter zwischen den Kanälen «Online» und «Stationär» wechseln. In der Vorkaufsphase holen sie sich erste Informationen – vorzugsweise im Internet –, kaufen dann aber trotzdem mehrheitlich im Laden ein. Zusätzlich erlaubt es das Surfen im Internet, die eigene Individualität zu fördern. «In der Mode wollen wir Neues entdecken. Das Web hat dazu viel mehr Vorschläge parat, als es sich Modegeschäfte je werden leisten können», sagt Ralf Wölfle, Professor für E-Business an der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Hauptsächlich im Bereich der Massenproduktion sehen Experten ein grosses Wachstumspotenzial für den Online-Handel. Spezialisierte Anbieter, wie beispielsweise jene für Übergrössen, sind relativ resistent gegen Online-Wettbewerber. Tendenziell wird im Bereich Bekleidung das Internetangebot wachsen, aber dem stationären Handel noch lange nicht den Rang ablaufen.