UPC-Eignerin Liberty Global will bekanntlich in der Schweiz Sunrise übernehmen. Wie die «Financial Times» nun meldet, ging der britische Konzern zuvor aber auf einen anderen Telecom-Anbieter zu: Salt. Dessen Eigner Xavier Niel habe Übernahmeverhandlungen indessen abgelehnt. Der Grund: Er wollte eine bestehende Vereinbarung mit Konkurrent Sunrise nicht verletzen.

Die «Financial Times» beruft sich in ihrer Darstellung auf Papiere, die in einem Rechtsfall auftauchen. In einem Antrag, der beim US-Bezirksgericht im Bezirk Colorado eingereicht wurde, schreibt Salt, dass das ein Verkauf von Sunrise an Liberty Global dem Unternehmen «erheblichen Schaden in Milliardenhöhe» verursachen würde, so die FT.

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Sunrise widerspricht dieser Darstellung, so Sunrise-Sprecherin Therese Wenger per E-Mail. Der Deal mit Liberty werde weiter verfolgt und voraussichtlich bis Jahresende abgeschlossen. Liberty Global nahm keine Stellung dazu. 

Salt prüft Klage

Anfang August hatte Liberty Global bekannt gegeben, man wolle Sunrise kaufen. Sunrise wird mit etwa 5 Milliarden Schweizer Franken bewertet.

Laut Salt würde der Verkauf gegen ein exklusives bilaterales Abkommen zwischen Salt und Sunrise zum Aufbau eines Glasfasernetzes verstossen, das mit Swisscom und UPC – dem heutigen Telecom-Ableger von Liberty Global in der Schweiz – konkurrieren solle.

Salt hatte schon letzte Woche bekannt gegeben, dass man rechtliche Schritte gegen Sunrise prüft. Der Deal verstosse gegen die Bedingungen eines inzwischen ausgesetzten Breitband-Gemeinschaftsunternehmens mit Sunrise, so die im Besitz des französischen Milliardärs Xavier Niel stehende Gesellschaft. Sunrise stellte sich indes auf den Standpunkt, keine Verträge verletzt zu haben. 

(bloomberg/tdr)