Noch deutet wenig hin auf den Hotel-Preisbrecher in Zürich-Süd. Eben erst kam es zur Grundsteinlegung für das Meininger-Hotel im Greencity-Quartier. Doch der Chef der deutsch-britischen Hotelgruppe macht schon mal eine Preis-Ansage. Inhalt: Meininger klopft die Preise weich.

Wenn das erste Schweizer Haus im Jahr 2021 öffnen werde, solle dies zu Preisen geschehen, wie man sie in Zürich noch nicht kennt, sagt Hannes Spanring, CEO der Meininger Hotels: «Ein Bett im Vierer- oder Fünferzimmer gibt es ab 25 Franken, ein Doppelzimmer wird ab 70 Franken zu haben sein.»

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Zum Vergleich: Eine Nacht in der Zürcher Jugendherberge schlägt im 6-Bett-Schlafsaal aktuell mit rund 56 Franken zu Buche, beim Budget-Design-Krösus Motel One kostet das Doppelzimmer zwischen 140 und 180 Franken. 

Ab 2021 in Genf

Spanring plant für Zürich-Greencity mit 174 Zimmern und 580 Betten. 2021 soll auch in Genf ein Meininger-Hotel öffnen. 

Wie die Hotelgruppe Meininger, die aktuell 26 Häuser in ganz Europa betreibt, selbst in der teuren Schweiz einen Preis-Tiefflug hinlegen kann, erklärt Spanring so: «Kein Hotel-Restaurant, Bündelung der zentralen Dienste, clevere Raumaufteilung mit Kajütenbetten im Vierer- und Fünferzimmer – damit können wir Kosten drücken.»

Meininger Hotel Berlin Tiergarten

Gäste stapeln, Preise flach halten: Mehrbettzimmer im Meininger Hotel Berlin-Tiergarten.

Quelle: © 2018 MEININGER Shared Services GmbH

Wie bei den Billigfliegern werden sich die Preise nach Auslastung, Saison und Buchungsdatum richten. Wer früher bucht, kommt in der Regel günstiger weg. Zu diesen Preisen können die Meininger-Gäste können aber keine Unterkunft mitten in der City erwarten; die Anfahrt ab Hauptbahnhof bis nach Greencity dauert neun Minuten.

Mit den zwei Häusern in Zürich und Genf ist es aber gemäss Spanring noch nicht getan: «Wir schauen uns aktuell Lausanne, Basel sowie Bern an. Und es ist nicht gesagt, dass es in Zürich und Genf bei nur einem Betrieb bleiben muss.»

Mehrstöckige Besitzverhältnisse

Mit dem Hybrid-Model aus Doppel und Mehrbettzimmern nimmt Meininger eine Sonder-Rolle ein in der europäischen Hotellerie. Viele der 26 Hotels leben gut von Schulreisen, welche die Häuser gleich zimmerweise füllen.

Die Gruppe wurde 1999 in Berlin (an der Meininger Strasse) gegründet. Die Besitzverhältnisse muten an wie ein dreistöckiges Kajütenbett: Die Meininger Hotels gehören dem britischen Tourismusunternehmen Holidaybreak, einer Tochter der britischen Prometheon Holdings, die wiederum Teil des börsenkotierten Reiseunternehmens Cox & Kings ist. 

Letztes Jahr setzten die Meininger-Hotels rund 100 Millionen Franken um und kamen dabei auf eine Betten-Belegung von 88 Prozent.

Meininger-CEO Spanring

Meininger CEO-Spanring: Startet in Zürich mit dem ersten Schweizer Haus.

Quelle: Losinger Marazzi / Mike Niederhauser
Andreas Güntert
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