Der Energiekonzern BKW hat im ersten Halbjahr 2019 deutlich mehr verdient. Zu verdanken ist dies unter anderem dem profitablen Dienstleistungsgeschäft sowie der Performance der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds. Die Prognose für das Gesamtjahr wird deshalb erhöht.

Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten um 7 Prozent auf 1,37 Milliarden Franken. Gewachsen sind dabei die Dienstleistungen, welche die BKW in den Bereichen Gebäudetechnik, Infrastruktur und Energieeffizienz anbietet. Auch dank eines sehr guten internationalen Handelsgeschäfts sei der Umsatz gestiegen, teilte die Berner Gesellschaft am Dienstag mit.

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Das Betriebsergebnis EBIT sank um 7 Prozent auf 207 Millionen Franken. Allerdings hatte im Vorjahr der Primawechsel der Pensionskasse das Ergebnis positiv beeinflusst. Bereinigt um den einmaligen Sondereffekt stieg das operative Ergebnis um 21 Prozent.

Unter dem Strich wies die BKW einen zum Vorjahr um 59 Prozent höheren Reingewinn von 201 Millionen Franken aus. Dies sei auf das starke Betriebsergebnis sowie auf die gute Entwicklung der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds zurückzuführen.

Erwartungen übertroffen

Mit den Zahlen hat der Energiekonzern die Erwartungen von Analysten übertroffen. Diese hatten gemäss AWP-Konsens eine Gesamtleistung von 1,29 Milliarden Franken, einen EBIT von 170 Millionen und einen Reingewinn von 106 Millionen prognostiziert.

Im klassischen Energiegeschäft musste die BKW wegen der vor drei Jahren abgesicherten Stromverkäufe im ersten Halbjahr 2019 negative Strompreiseffekte im Umfang von rund 60 Millionen Franken verkraften. Diese konnten jedoch mit einem erfolgreichen Handelsgeschäft, mit einem Marktanteilsgewinn bei den Geschäftskunden und mit Kostenreduktionen überkompensiert werden.

Die Schweizer Stromversorger sichern ihre Produktion grösstenteils drei Jahre im Voraus ab. Anfang 2016 hatte der europäische Strommarkt ein historisches Tief markiert.

Bei der BKW ist die geplante Stilllegung des Atomkraftwerks Mühleberg derweil auf Kurs. Am 20. Dezember 2019 soll der Reaktor vom Netz gehen.

Ausbau bei Dienstleistungen und Windkraft

Das Dienstleistungsgeschäft setzt derweil das profitable Wachstums fort, wie es weiter hiess. Mehr als zwei Drittel der rund 8000 Mitarbeiter seien in diesem Bereich tätig, und das internationale «Netzwerk» bestehe mittlerweile aus über 100 Firmen. Im ersten Semester stieg der Umsatz um 20 Prozent auf 475 Millionen Franken und trug damit rund ein Drittel zum Gesamtumsatz bei.

Die BKW will die Strategie eines zügigen Ausbaus des Dienstleistungs- und des Windgeschäfts auch im zweiten Halbjahr fortsetzen. Auf Basis des sehr guten Halbjahresergebnisses geht das Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr nun von einem besseren Ergebnis aus als bisher und sieht den EBIT bei 350 bis 370 Millionen Franken nach bisher 320 bis 340 Millionen.

(awp/gku)