Der Gewinn von BNP Paribas belief sich im ersten Quartal auf 2,6 Milliarden Euro – 14,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Gemäss Mitteilung ist der Zuwachs dem starken Privatkundengeschäft zu verdanken.

Die Bank profitierte überdies erneut von stark gesunkenen Risikokosten, weil der Wirtschaftsaufschwung die Zahl der gefährdeten Kredite sinken lässt. Als Vorsorge stellte BNP nur noch 919 Millionen Euro zurück, knapp ein Drittel weniger als noch vor einem Jahr.

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"BNP hat das beste Ergebnis der führenden europäischen Banken abgeliefert", sagte Vorstandschef Baudouin Prot. Das breite Geschäftsmodell habe sich bewährt. Probleme in den Krisenländern Libyen und der Elfenbeinküste fielen zu Jahresbeginn dabei kaum ins Gewicht. Auf diese Aktivitäten schrieb BNP gerade einmal 41 Millionen Euro ab.

Konkurrenten wie die Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse sowie die britische Barclays-Bank hatten zu Jahresbeginn hingegen Gewinnrückgänge hinnehmen müssen. Die Deutsche Bank glänzte vor einer Woche mit einem unerwarteten Gewinnsprung. Auch die Frankfurter legten im Privatkundengeschäft deutlich zu.

Rückgang im Investmentbanking

Lediglich im Investmentbanking erwirtschaftete BNP Paribas weniger - die Erträge sanken um knapp neun Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Vor einem Jahr herrschte aber noch eine Sonderkonjunktur. Kurz nach der Finanzkrise warf das Investmentbanking weltweit riesige Gewinne ab. Inzwischen hat sich die Lage wieder normalisiert.

Die Rückgänge machte die französische Bank mit Zuwächsen im Privatkunden- sowie im Anlageberatungsgeschäft mehr als wett. Insgesamt legten die Erträge des Konzerns um 1,3 Prozent auf 11,7 Milliarden Euro zu. Der Vorsteuergewinn stieg um sieben Prozent auf 4,1 Milliarden Euro -  gut eine Milliarden mehr als bei der Deutschen Bank.

BNP Paribas gilt als eine der grossen Gewinnerinnen der Finanzkrise. Schnell hatte die Bank über Kapitalerhöhungen Staatshilfen zurückzahlen können und baute zudem durch die Übernahme von Teilen des Finanzkonzerns Fortis und der Banque Generale du Luxembourg (BGL) sein Geschäft aus.

Mit einer harten Kernkapitalquote von 9,5 Prozent - 1,2 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr - sieht sich BNP weiter gut gerüstet für die anstehende Verschärfung der Kapitalregeln für Banken. Die Gefahr für das eigene Geschäft durch mögliche Zahlungsausfälle angesichts der griechischen Schuldenkrise stuft BNP als gering ein.

(cms/laf/awp)