Bühler in Uzwil ist ein verkannter Riese: weniger wegen des Volumens, das 2017 auf 2,7 Milliarden Franken Umsatz gewachsen ist, vielmehr dank der fast atemberaubenden Marktanteile. So mahlen Bühler-Maschinen mehr als 60 Prozent des weltweit verarbeiteten Getreides.

70 Prozent aller Schokolade und 40 Prozent sämtlicher Pasta werden auf Bühler-Anlagen hergestellt, jedes zweite Auto hat Gussteile an Bord, die auf Bühler-Geräten entstanden sind. Mit einer Nettogewinnmarge von 6,5 Prozent und fast 450 Millionen Franken an liquiden Rücklagen ist Bühler zudem kerngesund.

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Doch für den Kauf der österreichischen Haas, die Maschinen zur Herstellung von Waffeln und Keksen baut, hat die Bühler-Führung um Präsident Calvin Grieder und CEO Stefan Scheiber erstmals den Kapitalmarkt angezapft und einen Bond über 420 Millionen Franken begeben. 

Bühlers Kreditwürdigkeit

Der Coupon spiegelt, wie solide Bühler dasteht: Die erste Tranche über 180 Millionen Franken, von 2017 bis 2022 laufend, ist mit lediglich 0,1 Prozent verzinst, die zweite bis 2026 mit 0,6 Prozent. Finanzchef Andreas Herzog bestätigt, dass sich Bühler dafür von der UBS ein Rating beschafft hat: Bühlers Kreditwürdigkeit ist mit Single A minus bewertet – nicht die höchstmögliche, aber eine sehr hohe Stabilität.

Spekulationen über einen möglichen Börsengang wehrte Grieder jedoch ab: Die drei Töchter von Patron Urs Bühler, Maya, Karin und Jeannine Bühler, die seit 2014 die Firma zu je einem Drittel halten, hätten keinerlei Ab- sichten Richtung Börsenlisting oder gar Verkauf, sondern man wolle eigenständig «so weitermachen». Auch dabei schadet ein gutes Rating nicht. 

Dirk Ruschmann
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