Die Gründe für das Halten von Cashbeständen sind vielschichtig. Generell gesagt, sind Barbestände für viele institutionelle Anleger aber nur die sicherste und einfachste Liquiditätsbereitstellung für künftige, nicht genau prognostizierbare Verbindlichkeiten. Renditeüberlegungen sind dabei zweitrangig. So wird beispielsweise ein Konto-Korrent-Saldo plötzlich zur strategischen Position, die über eine längere Periode unverändert gehalten wird.

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Sind Cashbestände investiert, so werden oft hohe Summen in Festgeldanlagen einer einzigen Gegenpartei angelegt. Ein scheinbares Liquiditätsbedürfnis und die Sicherheit, jederzeit über das Kapital rasch verfügen zu können, lassen Risikoaspekte und Renditeanforderungen in den Hintergrund treten. Im Übrigen versprechen die nominell tiefen Zinsen und die weiterhin geringe Volatilität der Geldmarktsätze auch bei einer Cash-Bewirtschaftung keinen deutlichen Mehrwert. Ein aktives Cashmanagement ist zudem wegen kurzer Laufzeiten und des wiederkehrenden Investitionsbedarfes zeitintensiv. Eine elegante Lösung für effizientes und sicheres Anlegen von Cash sind Geldmarktfonds. Das «Pooling» mehrerer Investoren mit Vorteil verschiedener Herkunft und mit unterschiedlichen Verpflichtungsstrukturen verspricht dem einzelnen Investor grosse Vorteile. Allein durch das Volumen des Fondsvermögens muss breiter investiert werden sowohl hinsichlich Schuldnerebene, Instrumente als auch in Bezug auf Laufzeiten. Der Anleger profitiert von einer erstklassigen Bonität, denn ein seriöser Fondsmanager verwaltet seinen Geldmarktfonds so, dass er von einer Ratingagentur mit einem AAA-Rating eingestuft wird. Der einzelne Investor geniesst dabei dieselbe Liquidität, wie sie eine 48-Stunden-Festgeldanlage böte (T+1).

Hohe Liquidität

Der Fonds kann diese Liquiditätsstufe problemlos anbieten, weil bereits 10% bis 20% kurzfristig verfügbare Liquidität ausreicht, um die täglich anfallenden Fondabflüsse zu versorgen. In Extremsituationen kann ein höherer Liquiditätsbedarf durch die Repo-Fazilität mit der Schweizerischen Nationalbank als Gegenpartei jederzeit sichergestellt werden. Bleibt die Frage der Rendite. Auch da ist der Fonds klar im Vorteil gegenüber der Festgeldanlage. Eine sinnvolle Verteilung der Investitionen entlang der Geldmarktzinskurve erlaubt es, durch das Prinzip der Fristentransformation eine nominell höhere Rendite zu erzielen. Investoren mit Schweizer Domizil sollten sich für einen schweizerischen von der Stempelabgabe befreiten und durch die Eidgenössische Bankenkommission (EBK) regulierten Fonds entscheiden. Die Schweizer Stempelsteuer ist es nämlich, die ausländischen Anbietern von Geldmarktfonds in Schweizer Franken das Leben schwer macht. Zwar sind Investitionen ausländischer Anlagefonds steuerbefreit, nicht aber deren Zeichnungen und Rücknahmen. Diese werden mit 0,15% auf dem Anlagevolumen belastet, unabhängig der geplanten Halteperiode.

Bei im Schnitt zwei Zeichnungen und zwei Rücknahmen pro Jahr ergeben sich Steuerbelastungen von 0,6%. Zusätzlich zu diesen Aspekten spricht auch der umfassende Anlegerschutz durch das Schweizerische Anlagefondsgesetz für Geldmarktfonds nach schweizerischem Recht. Die Regulation durch die EBK ist Garant für die einwandfreie Abwicklung in Bezug auf Bewertung und Berechnung des Nettoinventarwertes. In der Schweiz bietet Pictet einen Geldmarkfonds mit einer 1-Monat-Benchmark und State Street Global Advisors einen solchen mit einer Benchmark von 3 Monaten und einer Liquidität von T+1.

Martin Oetiker, Deputy Manager Swiss Bond Team, State Street Global Advisors Schweiz, Zürich.