Credit Suisse prüft Verkauf von Beteiligungen: Geld ist schneller weg, als neues Kapital aufgetrieben werden kann

Gemäss Analysten braucht die Credit Suisse (CS) zusätzliches Kapital von bis zu 9 Milliarden Franken. Aber anstatt neues Kapital aufzutreiben, verliert die CS jetzt noch einmal Geld. Sie muss 495 Millionen Dollar zahlen, um einen Rechtsstreit im Zusammenhang mit verbrieften Hypothekenpapieren in den USA zu begleichen. Das habe keinen «financial impact» schreibt eine CS-Sprecherin per Email. Die Zahlung sei vollständig durch bestehende Rückstellungen abgedeckt. Somit verringert sich auch das Eigenkapital der Bank mit der Zahlung nicht. Zufällig ist die Höhe der Zahlung im Rechtsstreit vergleichbar mit dem möglichen Erlös aus dem angekündigten Verkauf des Nobelhotels Savoy am Zürcher Paradeplatz. Dessen Wert wird von der «Financial Times» (FT) auf 500 Millionen Franken geschätzt. Wertvolle Beteiligung an der SIX Group Gleichzeitig weitet sich der Suchradius aus, indem die CS-Chefs um Neo-CEO Ulrich Körner nach Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung Ausschau halten. So soll gemäss dem Finanzinformationsdienst Bloomberg ein Verkauf des US-Vermögensverwaltungsgeschäfts bereits eingeleitet worden sein. Bloomberg beruft sich dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die FT berichtet, dass nun auch Geschäfte in der Schweiz abgestossen werden könnten. Dabei geht es um die Bank-now sowie um Beteiligungen an der SIX Group, an Swisscard und an der Fondsgesellschaft Allfunds. Die Beteiligung an der SIX Group könnte der Bank einiges Geld in die Kassen spülen. Im Jahr 2019 hat sich die Bellevue Group von ihrem Anteil an der Firma getrennt. Damals waren die 1,175 Prozent mit 53,4 Millionen Franken bewertet. Gekauft habe damals die CS - gemäss verschiednen Quellen. Heute dürfte sie rund 14 Prozent an der SIX Group halten. Genaue Angaben macht die SIX Group nicht, nur dass die Grossbanken zusammen 34,5 Prozent besitzen. Wenn die Bewertung beim Verkauf der Beteiligung der Bellevue Group als Grundlage genommen wird, könnte die Beteiligung der CS heute gegen eine Milliarde Franken wert sein. Die Frage ist aber, wer als Käufer dieser Beteiligung auftreten könnte. Schwieriger Verkauf Die UBS soll jetzt schon stärkste Eigentümerin der SIX Group sein, die nicht nur die Börse, sondern auch den Zahlungsverkehr in der Schweiz managt. Wenn die UBS noch stärker würde, wäre das wohl nicht im Interesse der anderen Banken, die an der SIX beteiligt sind. Aber wer soll sonst die CS ersetzen? Es könnte also schwieriger mit dem Verkauf werden, als der CS-Führung lieb sein dürfte.

Credit Suisse prüft Verkauf von Beteiligungen: Geld ist schneller weg, als neues Kapital aufgetrieben werden kann

Das Geld ist schneller weg, als neues Kapital aufgetrieben werden kann