Die aktuelle Ausgabe der «Handelszeitung» finden Sie ab Donnerstag am Kiosk. Oder bei Ihnen zuhause (zum Abo geht's hier). In dieser Woche stehen unter anderem die folgenden Themen im Fokus:

Ruag: Schliessung des Dornier-Werks würde rund 95 Millionen Franken kosten

Die Ruag versucht, einen Interessenten für das defizitäre Dornier-Werk in Oberpfaffenhofen zu finden. Nun zeigt sich, dass eine Schliessung der Ruag Aerospace Services den Bundesbetrieb teuer zu stehen käme. Gemäss einem internen Ruag-Papier aus dem Jahr 2015 würde eine Schliessung des deutschen Wartungs- und Produktionswerks rund 85 Millionen Euro kosten, davon allein 35 Millionen Euro für Personalkosten. Weitere Millionenkosten würden für Rückbauten und Vertragsauflösungen entfallen. 

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Ein Verkauf oder eine Schliessung des Dornier-Werks hätten auch Konsequenzen für die Ruag-Werkstätte in der Schweiz, wie der 22-seitiger interne «Business Case» verdeutlicht. Darin heisst es, dass die Geschäftsbereiche in Oberpfaffenhofen «massgeblich beitragen zur Auslastung der Komponentenwerkstätten und Engineeringkapazitäten in der Schweiz». Explizit nennt das Papier die Ruag-Betriebe in Stans und Interlaken. 

Die Ruag will sich zu den Sachverhalten nicht äussern. 

Kantonalbanken greifen sich gegenseitig an

Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) plant den Ausbruch aus ihrem Heimmarkt. Schon bald eröffnet sie als erste Kantonalbank eine Retail-Niederlassung im Heimmarkt einer anderen Kantonalbank: in Basel. Doch das ist nicht alles. Auch die Marke soll mit Blick auf die restliche Schweiz angepasst werden, wie BLKB-Chef John Häfelfinger gegenüber der «Handelszeitung» erklärt. «Wir wollen unsere Meinungen stärker kommunizieren und brauchen eine Marke, die über die Region hinaus funktioniert.»

Mit ihrem Vorpreschen hat die BLKB die Diskussion um Grenzen und Heimmärkte neu befeuert. Immer mehr Banken verlassen ihre Stammlande, um ausserhalb der Kantone auf Kundenfang zu gehen. Die Strategien der Banken unterscheiden sich zunehmend, der Auftritt ebenfalls. «Man bewegt sich in den Schwerpunkten klar auseinander», sagt Häfelfinger. «Jeder muss seinen Weg finden.» 

Dabei stelle auch die Digitalisierung die Banken vor Herausforderungen, sagt der Direktor des Verbandes Schweizerischer Kantonalbanken, Hanspeter Hess. «Die Digitalisierung kann zu einer Loslösung von physischen Geschäftskreisen führen. Dies steht potenziell im Widerspruch zur Ausrichtung auf das eigene Kerngebiet.» 

Stéphane Rossini will BSV-Direktor werden

Das Departement des Innern sucht einen Nachfolger für den abtretenden Direktor des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV), Jürg Brechbühl. Dieser soll bis spätestens Ende Jahr das Amt verlassen. Nun sickert eine wichtige Kandidatur durch: Laut Recherchen des «Handelszeitung» will der Unterwalliser Stéphane Rossini (SP) neuer BSV-Direktor werden. Der Ex-Politiker wurde 2015 als Nationalratspräsident bekannt. Laut bürgerlichen Exponenten hat er seine Rolle «vorbildlich ausgeführt» und war in seiner Führung «sehr ausgewogen».

Rossini wurde von Innenminister Alain Berset (SP) seitdem in zwei Ämter gehievt: in das als Präsident der bundesrätlichen AHV-Kommission und in jenes als Präsident von Swissmedic.

Mehrere Quellen sagen aber, Berset sei auch auf der Suche nach einer valablen weiblichen Gegenkandidatur. Die grössten Chancen werden der Berner SP-Gemeinderätin Ursula Wyss zugeschrieben. Sie hatte letzten Herbst ihren Rücktritt aus der Stadtregierung bekannt gegeben.

Weitere Themen in der neuen «Handelszeitung»:
  • Albtraum Umbau: Millionen Wohnungen sollten in der Schweiz saniert werden. Worauf muss man achten?
  • Nach der Postauto-Affäre kommen die Aufpasser des Bundesamts für Verkehr unter Druck.
  • Kader-Abgänge bei der Fifa.
  • Wie kann man in Afrika investieren?
  • Interview mit Martin Vetterli, dem Präsidenten der EPFL.

HZ