Früh dürfte Peter Spuhler bewusst gewesen sein, dass das ursprüngliche Nein der SVP zum Staatsvertrag mit den USA kaum durchzuhalten sein würde – nicht für eine Partei, die sich als wirtschaftsnah bezeichnet. Die zeitweilige Kumpanei mit der SP zur Forderung einer Boni-Steuer, dazu der Flirt mit «Abzocker»-Initiant Thomas Minder: Das alles hat dem Wirtschaftsflügel der SVP, den Spuhler repräsentiert, von Anfang an nicht zugesagt. Ganz zu schweigen von den volkswirtschaftlichen Folgen. Bei einem Nein des Parlaments würden die USA «nicht die Kavallerie, sondern schweres Geschütz auffahren», prognostizierte Spuhler, «die Zeche müsste dann wieder einmal die Exportindustrie zahlen». Spuhler legte sich früh fest, er werde sich der Stimme enthalten oder dem Staatsvertrag zustimmen.

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Offen, nicht offensiv vertrat Spuhler diese Haltung. Wohl auch aus Rücksicht auf den Parteistrategen Christoph Blocher. Spuhler betont zwar immer wieder, man tausche sich oft aus. Aber seit Spuhlers Äusserung nach Blochers Abwahl, dieser müsse nun sehen, dass er den Zeitpunkt zum Rückzug nicht verpasse, gilt das Verhältnis der beiden als zerrüttet. Blocher habe Spuhler das bis heute nicht verziehen, berichten Eingeweihte. Hätte sich Peter Spuhler also lautstark für den Staatsvertrag eingesetzt, dann wäre das erstens als direkte Polemik gegen Blocher interpretiert worden, nicht zuletzt von diesem selber. Und zweitens hätte es die Tür für Vorwürfe geöffnet, Spuhler wolle sich aus der Verantwortung stehlen; schliesslich sei er selbst dabei gewesen – von 2004 bis 2008 sass Spuhler im Verwaltungsrat der UBS. Diese Flanke wollte Spuhler auf keinen Fall bieten, auch nicht dem Parteifreund Blocher.