Es ist eine der unglaublichsten hispanisch-helvetischen Erfolgsgeschichten: Im Jahr 1984 begann der Schweizer Thomas Meyer, alte Stoffteile zu neuen Jacken und Hosen zusammenzunähen, und nannte das Ergebnis «Desigual» – ungleich. Richtig Fahrt erhielt die Idee aber erst, als Manel Adell zur Firma stiess. Der Spanier, der 1993/94 am Lausanner IMD studierte und später als Expansionschef von Bang & Olufsen wirkte, pushte Desigual zum spanischen Modewunder. Seit Adells Einstieg 2002 wuchs Desigual sprunghaft; man setzt dieses Jahr über 700 Millionen Euro um. Der Personalbestand hob von damals 80 auf aktuell 4000 Köpfe ab.

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Überraschend kündigte CEO Adell nun seinen Abgang per Ende Jahr an, «um neue berufliche Herausforderungen anzunehmen». Ebenso tönte es Ende 2011, als sich Christian Meyer, Bruder des Gründers und Expansionschef, von Desigual absetzte. Beobachter vermuten, dass es Unstimmigkeiten bei den Strukturen zur Wachstumsbewältigung gab. Ein ambitiöses Ziel hat Adell seinem Nachfolger jedenfalls schon diktiert: Im Jahre 2013 oder 2014 müsse es gelingen, die Umsatz-Schallmauer von einer Milliarde Euro zu durchbrechen.