Die Staatsanwaltschaft in Münster wertet zurzeit eine Steuer-CD mit Daten deutscher Kunden der Privatbank Julius Bär aus. Die angekaufte CD liege den Ermittlern seit dem Jahreswechsel vor, sagte Behördensprecher Heribert Beck der Nachrichtenagentur dpa und bestätigte damit einen Bericht des Westdeutsche Rundfunks.

Bereits 2010 habe die Staatsanwaltschaft eine CD aus der Bank mit Kundendaten erhalten. Damals war auch gegen die Bank und deren Mitarbeiter ermittelt worden. Diese Verfahren seien nahezu abgeschlossen, sagte Beck. Im April 2011 zahlte Julius Bär dann 50 Millionen Euro, damit die deutschen Behörden ihre Ermittlungen einstellen.

Die laufenden Ermittlungen auf Grundlage der zweiten CD richteten sich nur gegen Kunden. «Wir prüfen, ob ein Anfangsverdacht für eine strafbare Handlung vorliegt», sagte Beck.

Nordrhein-Westfalen hatte in den vergangenen Jahren mehrfach CDs mit Daten deutscher Bankkunden in der Schweiz angekauft, um Steuerhinterziehern auf die Spur zu kommen. Am Montag war bekannt geworden, dass ein Schweizer Bankmitarbeiter nach dem Verkauf solcher Daten an Fahnder in Nordrhein-Westfalen enttarnt und verhaftet wurde.

(tno/rcv/sda)

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