Der traditionsreiche Swiss Technology Award wird in drei Wochen zum 23. Mal vergeben. Nun stehen die neun Nominierten für die diesjährige Verleihung fest. Insgesamt haben sich 80 Schweizer Unternehmen angemeldet, von denen 58 ein Dossier (+22%) eingereicht haben. Neu wird der Swiss Technology Award in drei Kategorien vergeben:

? «Seed»: Das KMU muss noch nicht gegründet sein, und seine Innovation muss noch nicht eingeführt sein. Doch das Geschäftsmodell muss glaubwürdig sein.

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? «Start-up»: Das KMU wurde vor wenigen Jahren gegründet, und zu seiner Innovation existiert ein Prototyp. Zudem ist die erste Risikofinanzierung sichergestellt.

? «Maturity Stage»: Das KMU ist mit anderen Produkten bereits mehrere Jahre am Markt, hat aber eine neue Innovation vor kurzem lanciert oder wird dies bald tun.

Früher wurden aus den neun Finalisten drei Gesamtsieger mit Gold, Silber und Bronze geehrt. Diesmal wird es drei Kategoriengewinner geben, die von der Hauptjury um Präsident Fritz Fahrni (ehemaliger CEO von Sulzer) gekürt werden.

 

 



Wärmeleistungen von Zellen messen

Zuckersüss gegen Durchfall impfen

Getreide nach der Qualität sortieren

Grünen Strom aus Abwärme gewinnen

Fokussieren wie das menschliche Auge

Medizinische Daten immer und überall

Vliesmatten gegen Rohölkatastrophen

Therapielösung für Rückenschmerzen

3D-Sound dank der Wellenfeldsynthese

Calosens entwickelt und vermarktet eine analytische Plattform basierend auf dem Prinzip der differenziellen Kalorimetrie (Messung von Wärmemengen). Die Empfindlichkeit der patentierten Hardware liegt in der Nanowatt-Dimension. Aufgrund dieser ausserordentlich hohen Empfindlichkeit werden die Aktivitäten von Calosens auf Anwendungen im Bereich der In-vitro-Diagnostik und der Life Science fokussiert.

Derzeit werden Anwendungen zur Überprüfung der Bakterienresistenz bei Meningitis (Hirnhautentzündung), Sepsis (Blutvergiftung) und in der Beurteilung von Tumorbehandlungen überprüft. Weitere mögliche Anwendungen sind Polymerase-Kettenreaktionen (PCR), Antikörper-Antigen-Wechselwirkungen, Immunhämatologie oder Modifikationen von Molekülen und Oberflächen.

Das in Gründung befindliche Jungunternehmen in Kerzers FR sucht langfristige Partner in spezifischen Anwendungsbereichen sowie Finanzierungslösungen. Die Firmengründer sind William Lüthi (CEO) und Fabian Käser (CTO).

Rund 400 Millionen Menschen erkranken weltweit pro Jahr an Darminfektionen, die durch Campylobacter-Bakterien verursacht werden. Diese Bakterien stellen in der westlichen Welt die grösste Infektionsquelle für verunreinigtes Pouletfleisch dar. Sie leben im Darm der Hühner und gelangen beim Schlachtprozess oft ins Fleisch.

Malcisbo will mit einer zuckerbasierten Impfung der Hühner das Problem grundlegend lösen. Mit der gleichen Technologie kann auch der rote Magenwurm bei Schafen (Haemonchus) bekämpft werden, ein Parasit, der grosse wirtschaftliche Schäden verursacht. Die Plattform von Malcisbo hat auch Anwendungspotenzial für Parasiteninfektionen bei Menschen. Malcisbo bietet somit kostengünstige Lösungen für komplexe und bisher ungelöste medizinische Probleme.

Das Gründerteam von Malcisbo besteht aus Markus Aebi, Lino Camponovo, Irene Schiller und Bruno Oesch - aus deren Initialen sich auch der Firmenname ableitet. Das Jungunternehmen ist ein Spin-off der ETH Zürich.

Das QualySense-Team hat ein einzigartiges Verfahren entwickelt, um Getreidelieferungen tonnenweise hochpräzis nach biochemischen Qualitätsmerkmalen zu sortieren. Das zuverlässige Sortieren nach Qualitätsklassen ermöglicht Getreidemühlen eine substanzielle Erhöhung ihrer Wertschöpfung, vor allem in der Produktion von hochwertigem Mehl für Bäckereien und Pastahersteller. Geplant ist überdies der Einsatz der Technologie in der Saatgutindustrie.

Firmengründer Francesco Dell?Endice (CEO) will mit QualySense globaler Innovationsführer bei der Entwicklung und im Absatz von leistungsstarken Sortiersystemen zur Messung von Getreidequalität werden. Die ersten Schritte hat er zusammen mit seinen Geschäftspartnern Olga Mykhailova (Head of Administration and Treasury), Paolo DAlcini (Chief Operating Officer), Alberto Romaneschi (VR-Präsident und CFO) und Stefan Blarer (VR-Mitglied und Berater) gemeistert.

Das Start-up mit Sitz in Dübendorf gehört zu den Venture-Kick-Gewinnern und ist im KTI-Coaching-Prozess.

GreenTEG entwickelt die nächste Generation thermoelektrischer Generatoren (TEGs). Sie wandeln Wärme emissionsfrei in elektrische Energie. Beispielweise können TEGs die Energieversorgung für Sensoren, Uhren und andere Systeme übernehmen, indem sie aus der Temperaturdifferenz zwischen Abwärmequelle und Umgebung Strom generieren. Auch in Anwendungen, in denen Prozessabwärme entsteht, ist der Einsatz von TEGs zur Stromproduktion mittels Wärmerückgewinnung interessant.

Die ersten Prototypen wurden an der ETH Zürich hergestellt. Zurzeit wird die Technologie weiterentwickelt, um 2012 erste Produkte zu verkaufen. Im Vergleich zu anderen Herstellern sind die Produkte von GreenTEG grossflächig einsetzbar und mechanisch flexibel.

Das Jungunternehmen ist ein Spin-off der ETH Zürich. Zum Führungsteam um Gründer und Forscher Wulf Glatz (CEO) gehören Etienne Schwyter (Head of Product Development), Lukas Durrer (Head of Material Development) sowie Peter Stein (Head of Sales & Finance).

Fokus-variable Linsen - eine Revolution in der Optik bahnt sich an. Die Erfindung von Optotune ist dem menschlichen Auge nachempfunden: Durch Anlegen einer elektrischen Spannung ist es möglich, die Krümmung einer weichen Polymerlinse zu variieren.

Adaptive, optische Systeme werden kleiner, günstiger und schneller. So ist es Optotune gelungen, ein Dreifach-Zoom in der Grösse eines Zuckerwürfels herzustellen, was die Hersteller von Handy-Kameras aufhorchen lassen soll. Anwendungen gibt es auch in der Industrie, wo erste Kunden die Linsen für Laserbearbeitungen und Beleuchtungen einsetzen.

Das Start-up hat seinen Sitz im GlaTec, dem Business-Inkubator der Forschungsanstalt EMPA in Dübendorf. Seit seiner Gründung vor knapp zweieinhalb Jahren hat Optotune diverse Preise gewonnen, zum Beispiel den «Pionierpreis Technopark 2009» der ZKB oder den «Venture 2008» von McKinsey Schweiz und ETH Zürich. Zudem hat die Firma alle drei Stufen von Venture-Kick erfolgreich durchlaufen.

Der Fokus der Firma Sense-Core mit ihrer Marke Sense ist die Produktion und Vermarktung von in Textilien integrierten Sensoren zur Messung biomedizinischer Daten von Athleten und Patienten. Anwendungsbereich ist die Leistungssteigerung im Profi- und Amateur-sport (Mannschaften und Einzelsportler) sowie die E-Medizin zur (Fern-)Überwachung von Patienten.

Die Technologie von Sense basiert auf zwei Trockenelektroden, die in funktionale Sportshirts integriert sind, vitale Körperfunktionen (zum Beispiel EKG, Atmung und Temperatur) in Trainings- oder Erholungsphasen (24 auf 7) messen und die Daten drahtlos an Computer/Handy senden. Sportärzte geben darüber hinaus Leistungs-Feedbacks an die Benutzer via Sense-Software.

Sense-Core ist ein Joint Venture des Centre Suisse dElectronique et de Microtechnique (CSEM) in Neuenburg und der Sport Units of Innovation (SUI) in Zürich. Geführt wird das Jungunternehmen von Alexandros Giannakis.

Oilguard by HeiQ ist eine Imprägnierungstechnologie für textile Vliesstoffe, die dadurch Rohöl in grossen Mengen absorbieren und gleichzeitig Wasser abweisen können. Die Innovation wurde in Rekordzeit für den Strand- und Küstenschutz bei Rohölkatastrophen von der Allianz dreier Firmen entwickelt: HeiQ Materials, TWE Group und Beyond Surface Technologies.

Die Vliesmatten von Oilguard by HeiQ sind bis zu 5,5 m breit und 100 m lang, sie absorbieren und binden das Sechsfache ihres Eigengewichts an Rohöl. Oilguard by HeiQ ermöglicht den bisher nicht vorhandenen präventiven Strand- und Küstenschutz für die täglich eintretenden Umweltkatastrophen bei der Verarbeitung von Rohöl. Vorderhand kann die Innovation nur an Land eingesetzt werden - an der Offshore-Variante wird aber bereits gearbeitet.

HeiQ wurde vor fünf Jahren von Carlo Centonze und Murray Height begründet. Die Hauptprodukte des Unternehmens heissen Pure und Barrier.

Hocoma bietet eine neue Therapielösung für Rückenschmerzen: Der Valedo ist ein Trainingssystem mit drahtlosen Bewegungssensoren, das über Computerspiele den Patienten beim richtigen Ausüben von funktionellen Bewegungsübungen unterstützt und motiviert. Das sofortige Leistungs-Feedback animiert zu mehr Bewegungswiederholungen und erhöht so die Therapieintensität.

Der Valedo wurde zusammen mit der physiotherapeutischen Forschung und Entwicklung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Winterthur produziert. 2011 wird er in Spitälern und Kliniken lanciert; 2012 folgt der Heimmarkt - via Krankenkassen.

Hocoma wurde vor zehn Jahren von Gery Colombo und Peter Hostettler begründet. Das Unternehmen ist weltweit führend in der Entwicklung und Herstellung von automatisierten Therapiegeräten für die Rehabilitation neurologisch bedingter Bewegungsstörungen. Die Hauptprodukte heissen Lokomat, Andago, Armeo (Power, Spring, Boom) und Erigo.

Kleiner Audio-Chip, grosse Sound-Wirkung: Im Gegensatz zu konventionellem Surround-Klang erzeugt die Technologie von Sonic Emotion mit Hilfe der Wellenfeldsynthese ein Schallfeld, das einen gesamten Raum mit Tönen füllt, die von überall herkommen, auch von da, wo keine Lautsprecher stehen. Die Zuhörenden werden von beeindruckendem, ausgewogenem 3D-Sound umgeben, unabhängig von ihrer Position oder der des Geräts. Auch die Raumgrösse spielt eine untergeordnete Rolle.

Die 3D-Sound-Technologie von Sonic Emotion ist auf einem Audio-Chip erhältlich und eröffnet jedem Home-Entertainment-Gerät wie Soundbars, Docking Stations oder DAB/IP-Radios neue Dimensionen. Solche Geräte sind bereits zu haben. Boxensysteme für Flachbildschirm-Fernsehgeräte sollen bald folgen.

Sonic Emotion wurde vor acht Jahren von Renato Pellegrini und Matthias Rosenthal begründet. Nach dem professionellen Audiomarkt soll nun der Heimelektronikbereich erobert werden.