Nur wenige Tage nach Einführung der vom Staat abgesicherten Covid-Notkredite haben die Banken bereits mehrere Milliarden an Gewerbetreibende ausbezahlt, wie eine Erhebung der «Handelszeitung» zeigt.

Bis Dienstagabend wurden bei den zehn wichtigsten Instituten knapp 44'000 Kreditgesuche bewilligt und rund 5,4 Milliarden Franken ausbezahlt. Alleine die beiden Grossbanken haben Kredite im Umfang von 2,8 Milliarden Franken bewilligt.

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Dabei grösstenteils noch nicht berücksichtigt sind Unternehmenskredite mit Beträgen über 500’000 Franken, da diese Kredite umfangreichere Abklärungen bedingen. Kredite bis zu einer halben Million können die Banken ohne Kreditfähigkeitsprüfung sofort bewilligen, wenn alle Bedingungen erfüllt sind.

Die vom Bundesrat bewilligten Garantien 20 Milliarden Franken dürften schon bald erschöpft sein. Der Bundesrat hat denn auch am Mittwoch angekündigt, den Betrag erhöhen zu wollen. 

Banken und Politiker bereiten sich  darauf vor, dass ein Teil der Kredite nie zurück bezahlt wird. «Da die Wertschöpfung in zahlreichen Branchen nicht sonderlich hoch ist, kann die Rückzahlung der Covid-Kredite eine grosse Herausforderung darstellen», sagt Stefan Wälchli, Chef der Clientis Bank Oberaargau.

SP-Nationalrätin Jacqueline Badran fordert eine Ausweitung der Anspruchsberechtigung auf Erwerbsersatz und einen Mietzinserlass. «Die Alternative sind Massenkonkurse, Massenverschuldung oder ein Massenzugang in die Sozialhilfe

Michael Heim Handelszeitung
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