Der italienische Modekonzern OTB kauft das deutsche Design-Label Jil Sander, das bisher dem japanischen Mischkonzern Onward Holdings gehörte. Die Kaufsumme ist nicht bekannt.

Die Schweizerin Lucie Meier und ihr Mann Luke, das Chefdesigner-Duo von Jil Sander, werden auch nach dem Deal an Bord bleiben. Dies bestätigte OTBs Präsident und Mehrheitsaktionär Renzo Rosso gegenüber «Business of Fashion». 

Lucie und Luke Meier haben die Marke Jil Sander durch scharfe und präzise Kollektionen mit einem Hauch von Handwerk und Weiblichkeit wiederbelebt, schreibt «Business of Fashion»

Lucie und Luke Meier

Das schweizerisch-kanadische Ehepaar lernte sich an der Modeschule Polimoda in Florenz kennen. Vor dem Wechsel zu Jil Sander arbeitete Lucie Meier bei Lous Vuitton, Balenciaga und Christian Dior. Seit 2017 ist sie gemeinsam mit Luke Kreativ-Direktorin beim ehemals deutschen Design-Label.

Seither trug das Designer-Duo zum Geschäftserfolg der Marke bei: Der Umsatz stieg von 82,7 Millionen Dollar im Jahr 2017 auf 104 Millionen im Jahr 2019, wie ein Sprecher von Jil Sander gegenüber «HZ» bestätigt.

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MILAN, ITALY - FEBRUARY 19: Model walks the runway during the Jil Sander fashion show as part of Milan Fashion Week Fall/Winter 2020-2021 on February 19, 2020 in Milan, Italy. (Photo by John Phillips/WireImage)

Fashion Week in Mailand: Jil-Sander- Mode auf dem Laufsteg.

Quelle: WireImage

Die Diesel-Eigentümerin OTB stärkt damit ihr Luxusportfolio. Neben den Luxuslabels Marni und Margiela und einem Lizenzdeal zur Produktion von Dsquared2 erwarb die Gruppe kürzlich eine Minderheitsbeteiligung an der in LA ansässigen Firma Amiri. Weitere Übernahmeziel habe der Konzern bereits im Auge. 

Mehrere Besitzerwechsel, weniger Umsatz

Mit Jil Sander hat OTB einen angesehenen Designernamen in sein Portfolio aufgenommen, auch wenn das Geschäft in den letzten Jahren rückläufig war. Jil Sander erwirtschaftete in den vergangenen zwölf Monaten einen Umsatz von 92 Millionen Dollar. 2008 als die Japaner Jil Sander kauften, waren es noch 150 Millionen Dollar.

Die Marke wurde 1968 in Deutschland gegründet und wurde berühmt für ihren strengen, minimalen Ansatz in der Konfektionsmode. Doch seit die deutsche Designerin und Gründerin Jil Sander 2004 das Unternehmen verliess, wechselte das Unternehmen mehrfach den Besitzer. Heute hat die Marke weltweit 40 Läden und wird unter anderem von Browns, Net-a-Porter und MatchesFashion geführt.

(mlo)