Nach der Erb-Pleite werden die Karten unter den Schweizer Fensterbauern neu gemischt: Zum Verkauf steht mit der EgoKiefer aus Altstätten SG nämlich die Nummer eins. Den Merger orchestriert die Helbling-Gruppe, die zurzeit Offerten von über 20 Interessenten aus dem In- und dem Ausland sichtet. Um die begehrte Braut buhlen Mitbewerber, aber auch Investorengruppen, die sich ein Schnäppchen versprechen.
«Der Tanz um das Goldene Kalb ist längst losgegangen», sagt Bernhard Alpstäg, Patron der Swisspor-Gruppe. Alpstäg hat schon vor zwei Monaten bei den Kreditgebern der Erb-Gruppe angeklopft, als sich der Kollaps ankündigte. Die Swisspor-Fensterdivision, heute die Nummer drei in der Schweiz, würde mit dem Ego-Zukauf auf einen Schlag zum beherrschenden Anbieter.
EgoKiefer macht rund 125 ihrer 190 Millionen Umsatz in der Schweiz mit Kunststofffenstern und deckt knapp ein Viertel des Schweizer Marktvolumens ab. Damit ist das Unternehmen auch für europäische Fensterbauer interessant. Insider
gehen von einem Verkaufspreis zwischen 80 und 100 Millionen Franken aus.
In einer Medienmitteilung versprüht EgoKiefer Zuversicht für 2004. Ein Bankenkonsortium hat kürzlich für die Firma in Nachlassstundung neue Kreditverträge unterzeichnet. Sollte sich der Verkauf indes verzögern, geriete das Unternehmen unter Druck. Es ist nämlich üblich, dass bei Grossaufträgen bis zu 30 Prozent Vorauszahlungen geleistet werden. Da sind Unsicherheiten Gift.