Südtirol: Ein Hort malerischer Täler vor der erhabenen Kulisse von Dolomiten bis zum Ortler; die Heimat von Celebrities wie der jungsteinzeitmenschlichen Gletschermumie «Ötzi» und der gegenwärtigen ATP-Nummer 1, dem Tennisschläger-Feinmechaniker Jannik Sinner; und ein alpines Wander-, Biking- und Wintersportparadies, wo sich Touristen aus aller Welt nach getaner Tour an Speck, Schüttelbrot und einem guten Tropfen Lagrein laben.
Die Charakteristika der Premiumdestination Südtirol erschöpfen sich indes keineswegs in Klischees. Seine Lage als nördlichste Provinz Italiens oberhalb der Po-Ebene, seine Funktion als traditioneller Knotenpunkt alter Säumerwege, die seit der Antike Nord- mit Südeuropa über verschiedene Alpenpässe verbinden, seine Geschichte als strategischer Handelsplatz, von dem noch heute schmucke mittelalterliche Marktplätze und über 800 Burgen und Schlösser zeugen, sein Kulturreichtum als Schmelztiegel dreier geschichtsträchtiger Sprachgemeinschaften, dessen Wurzeln in Habsburger, norditalienischer und ladinischer Kultur auch in kulinarischem Genuss und Lebenslust aufgehen – all dies erklärt, dass Südtirol auch kultivierter wie erfindungsreicher, so vielfältiger wie solider und dabei weltoffener Schau- und Werkplatz für Handel, Industrie und nachhaltige Technologie ist. Kurzum: Im landschaftlichen und kulturellen Reiz der Region spiegeln sich auch ihre ökonomischen Tugenden und Vorzüge. Südtirol ist schön, smart und traditionell nachhaltig.
Das sind nicht nur schöne Worte - die Standortvorteile des wirtschaftlichen Kleinods lassen sich auch beziffern:
- Mit einem geschätzten Bruttoinlandsprodukt für 2024 von 25,4 Milliarden Euro (47 500 pro Kopf, bei rund 534 000 Einwohnern) ist Südtirol die wirtschaftlich stärkste Region Italiens – noch vor der wegen des starken Finanzsektors zuweilen als «Schweiz Italiens» bekannten Lombardei. Europaweit liegt Südtirol im vorderen Mittelfeld, vergleichbar mit der Volkswirtschaft Österreichs.
- Nicht nur schlagen dabei 21 Millionen Übernachtungen im Touristik-Sektor zu Buche.
- Laut dem italienischen Nationalinstitut für Statistik ISTAT lag die Südtiroler Arbeitslosenquote im zweiten Quartal 2024 bei 1,6%, die Jahresinflation bei gesunden 2,5%.
- Im Aussenhandel erwirtschaftete das Export-Powerhouse Südtirol im gleichen Zeitraum 1,9 Mia. Euro, ein neuer Rekordwert.
Wirtschaftsvertreter erklären das Erfolgsmodell Südtirol aus der Mentalität. «Wie die Schweiz sind wir ein Bergvolk», erklärt ein langgedienter Anwalt und Finanzfachmann aus Bozen. «Wir sind es gewohnt, auf- und ab zu gehen.» Man scheut sich nicht, neue Wege einzuschlagen – oder die Extrameile dranzuhängen. Das resultiert in ökonomischem Ehrgeiz. «Meine persönliche Motivation als Südtiroler ist immer die Big Vision, ambitionierte Projekte zu lancieren», so der Unternehmer.
Aber vor allem geniesst die regionale Wirtschaftsszene der teilautonomen Provinz Italiens aufgrund ihrer bikulturellen und bilingualen Geschichte das Beste aus mehreren Welten: «Dank Zweisprachigkeit denken Südtiroler und Südtirolerinnen bei der Firmengründung immer schon an den deutschen und den italienischen Markt», so der Geschäftsführer eines Unternehmens in der Nahrungsmittelbranche. Das schärft den Innovations-Fokus und erweitert das planerische Blickfeld auf Europa. Dabei gewährleistet die Südtiroler Identität, der Stolz auf die landschaftliche Schönheit, auf die eigene kulturelle Tradition sowie auf selbstentwickelte innovative Produkte und lokale Technologie nachhaltige Bodenhaftung: «Südtirol ist vielleicht einfacher gestrickt als andere hochtechnische Regionen», so ein Fachmann in E-Mobilität und Ladetechnik. «Aber bei guten Südtiroler Projekten kann ich auf die Unterstützung von Hochqualifizierten, Fachleuten und unseren Behörden zählen.»
Südtiroler Foodtech: Smarter Gesundheitspionier
Dass es sich in Südtirol gut schlemmen lässt, überrascht angesichts seiner jahrhundertealten kulinarischen Traditionen von Habsburger Knödeln bis mediterraner Cucina kaum. Dass die Region auch Schauplatz einer möglichen Revolution des veganen Lebensmittelsektors dank Proteinextraktion aus Sojabohnen ist, schon eher.
Genau das strebt HIWEISS, ein 2018 gegründetes Start-up aus Bozen, an. Sein Protagonist, die Sojabohne, geniesst wegen des weltweit verschwenderischen Gebrauchs als Tierfutter hinsichtlich Nachhaltigkeit einen zweifelhaften Ruf. «Soja ist heute ein Schimpfwort», sagt Michael Atzwanger, Finanzmanager bei HIWEISS. Aber HIWEISS bezieht seine Rohstoffe aus CO2-bindendem «Carbon Farming» in Italien, dem grössten Soja-Hersteller Europas. Und dank einem schonenden Extraktionsverfahren bei Niedrigtemperaturen produziert HIWEISS hochwertige funktionelle Proteinisolate, die bei der Verarbeitung von Lebensmitteln den Einsatz von Chemie und Zusatzstoffen, wie bspw. Methylzellulose, obsolet machen. So geben HIWEISS’ konzentrierte Proteinextrakte in Gel-, Pulver- oder Pelletform veganen Lebensmitteln, und «Beyond-Meat»-Produkten wie veganen Würstchen eine neue Qualität: Sie sind nun tatsächlich gesund. HIWEISS’ nachhaltige Nutzung der Sojabohne geht laut Atzwanger womöglich noch weiter: «Soja ist eines der Top-Lebensmittel der Zukunft – damit lösen wir jedes Hungerproblem der Welt.» Der Ausgangspunkt dafür: Südtirol.
Naturstoff Holz: Rohmaterial für Ästhetik und smarte Funktionalität
Rund 50% der Fläche von Südtirol sind bewaldet, über die Hälfte gilt als Nutzwald, Forstwirtschaft hat Tradition. Dass Holz aber auch der Stoff der Zukunft ist, zeigt die Firma XTimber im Eggental. So hat das traditionsverbundene Sägewerk, das pro Jahr 200 000 Festmeter an Nadelhölzern verarbeitet, die Holzkomponentenfertigung und -architektur längst auf eine smarte und nachhaltige Ebene gehoben. Hochtechnologische Bauteile für industrielle Anwendungen, Komponenten für wöchentlich 40'000 Türen sowie Rohlingeund Platten für Innendesign und -architektur sind wesentlich am Jahresumsatz von rund 40 Millionen Euro, 70% dafür für den Export, beteiligt. Möglich macht die Erfolgsgeschichte der richtige Mix aus modernsten, digitalen und hochpräzisen Fertigungstechniken und regionalen, naturnahen und erneuerbaren Materialien, die einer ressourcenschonenden Bauweise Vorschub leisten. Hochwertig, effizient, respektvoll gegenüber unserer Natur und mit einem Sinn fürs Schöne – all diese Komponenten verschmelzen bei XTimber in ein elegantes Südtiroler Ganzes.
Alpines Tech-Design: Schön und nachhaltig
Smarte Technologie in Südtirol, das bedeutet nicht nur höchste Qualitätsansprüche und Technologieführerschaft in einer nachhaltigkeitsaffinen Zukunftsbranche, sondern auch Designer-Ästhetik. Ein Südtiroler Unternehmen mit Modellcharakter hierzu ist Alpitronic, ein Entwickler ultraschneller und langlebiger Ladestationen für E-Fahrzeuge. Ingenieurtechnologischer Nachdruck auf Ressourcenschonung und -effizienz zur Förderung nachhaltiger Mobilität hält sich die Waage mit benutzerfreundlichem Design: «Unsere Hypercharger-Schnellladesäulen fügen sich harmonisch in jedes Umfeld ein – vom Südtiroler Bergpanorama bis ins moderne, urbane Zentrum», erklärt Phillip Senoner, Alpitronics Co-Gründer und CEO. Die Schönheit des Lokalkolorits spielt dabei eine Schlüsselrolle: «Das klare, moderne Design repräsentiert die Verbindung von Tradition und Innovation im Einklang mit der einzigartigen Natur, die uns umgibt, inspiriert und Südtirol auszeichnet.»