Die Fluggesellschaft Swiss und die Gewerkschaft für das Kabinenpersonal, Kapers, haben sich auf die Eckpunkte für einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) geeinigt. 

Zum 1. Januar 2023 werden die Einstiegssaläre für Cabin Crew Member auf 4000 Franken erhöht, sämtliche Saläre um mindestens 4 Prozent angehoben, und auch die Planbarkeit des Soziallebens soll verbessert werden. Kapers werde ihren Mitgliedern den GAV23 nun zur Abstimmung vorlegen.

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Für das Kabinenpersonal ist es ein deutlicher Zugewinn: So gibt es Lohnerhöhungen für das gesamte Kabinenpersonal je nach Dienstalter und Qualifikation zwischen 4 und 18 Prozent. Nach Angaben von Kapers gebe es damit keine Löhne mehr unter 4000 Franken brutto pro Monat. Das Einstiegssalär erhöht sich um 600 Franken. Weitere Verbesserungen seien eine «frühere Publikation des verbindlichen Flugplans». Geplant ist auch ein Teilzeitmodell, wie das «Fly & Study»-Modell, das Studentinnen und Studenten mehr Flexibilität bieten soll. Solch ein Angebot existiert schon bei Helvetic Airways.

Erst Einigung mit den Piloten und Pilotinnen – nun auch mit dem Kabinenpersonal

Die Einigung mit der Kabinenbesatzung folgt auf die Einigung mit dem Bodenpersonal sowie mit den Pilotinnen und Piloten. Nach einem sehr langen Streit hatte sich die Swiss im Oktober dieses Jahres mit den Piloten und Pilotinnen auf einen neuen GAV geeinigt. Mehrere Wochen lang stand das Thema Streik bei der Swiss im Raum. Nachdem die Cockpitbesatzung sich mit der Swiss-Führung einigen konnte, stand noch das Thema Salär mit dem Kabinenpersonal an. Weitere mögliche Arbeitskämpfe bei der Swiss sind nun also vom Tisch.

Nach der Corona-Krise und dem starken Einbruch des Geschäfts bei allen Airlines war der Druck auf das Management der Swiss gewachsen: Es waren nicht nur viele Mitarbeitende in der Krise entlassen worden, auch die Arbeitsbelastung war sehr gross. Die Stimmung beim Personal war entsprechend schlecht.

Derweil hat sich allerdings die Lage in der Luftfahrt wieder etwas aufgehellt, Flugreisen sind wieder stark gefragt, doch bei vielen Airlines fehlt das Personal. Zahlreiche Mitarbeitende sind längst in andere Branchen gewechselt.

Kapers: «Bessere Arbeitsbedingungen»

Zum Thema Kabinenpersonal sagte Swiss-Chef Dieter Vranckx nun: «Mit dem neuen Gesamtarbeitsvertrag möchten wir zum einen dem ausserordentlichen Einsatz unserer Kabinenmitarbeitenden während der letzten Jahre Rechnung tragen und zum anderen die notwendige Stabilität und attraktive Perspektiven für eine erfolgreiche Zukunft in 2023 und darüber hinaus sicherstellen.» Der neue GAV23 habe eine Laufzeit von mindestens fünf Jahren.

Sandrine Nikolic-Fuss, Präsidentin der Kapers, teilte mit: «Nach Jahren, in denen nicht in bessere Arbeitsbedingungen beim Kabinenpersonal investiert worden war, und besonders nach den harten Pandemiejahren, freuen wir uns, dass das Kabinenpersonal endlich spürbare Verbesserungen erfährt.»