Es sind Sorgen, die eher gutbetuchte Reisende haben: Kann man im Flugzeug wieder duschen? In den Grossraumfliegern vom Typ A380 von Emirates war das immer möglich, doch als die Corona-Krise kam, blieben die Duschen an Bord geschlossen.

Nun gibt es einen kleinen Schritt Richtung Normalität in der krisengeplagten Aviatik-Welt. In den vergangenen Tagen hatten es Aviatik-Portale schon angekündigt, nun meldete auch Emirates offiziell: Die Spa-Duschen sowie die Bord-Lounge im Heck der A380 sind wieder zugänglich – «unter Berücksichtigung zusätzlicher Gesundheits- und Sicherheitsmassnahmen», wie die Airline mitteilt.

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Blick in die First-Class-Dusche, anlaesslich der Praesentation des neuen A380 der Emirates, am Mittwoch, 8. Januar 2014 auf dem Flughafen Zuerich Kloten. Die Fluggesellschaft Emirates bedient die Strecke Zuerich-Dubai seit Anfang 2014 mit dem Airbus A380. (KEYSTONE/Ennio Leanza)

In 10.000 Meter Höhe: Duschen an Bord.

Quelle: Keystone

Dusche in der First-Class

So wird die Lounge für die First-Class- und Business-Class-Gäste zu einem «Takeaway-Service mit reduzierter Sitzplatzkapazität sowie Social-Distancing-Konzept». Soll heissen: An der Bar werden Weine, Spirituosen und verpackte Snacks offeriert. Und: Diejenigen Gäste, die ein First-Class-Ticket gekauft haben, können wieder duschen.

Die Corona-Krise hat alle Airlines, auch Emirates, hart getroffen. Emirates hat mehrere tausend Mitarbeiter entlassen und wird vom Staat finanziell gestützt. Mittlerweile fliegt die Golf-Airline wieder zu über 90 Zielen weltweit. Hierzulande bietet Emirates fünf wöchentliche Linienflüge ab Zürich sowie drei pro Woche ab Genf an.

Der Einsatz der A380, dem grössten Passagierflugzeugs der Welt, wirkt in der Corona-Zeit mehr als ungewöhnlich, zumal nur wenige Reisende unterwegs sind und sich schon kleinere Flieger oftmals kaum füllen lassen.

A380 Lounge Emirates

Bar an Bord: So soll nun der Service ablaufen.

Quelle: ZVG

Einsatz von A380 «sehr dumm»

Kürzlich sagte etwa Akbar Al Baker, der Chef von Qatar Airways, dass er es «sehr dumm» finde, den A380 einzusetzen. Auch viele andere Anbieter, wie Swiss-Mutterkonzern Lufthansa, haben ihre A380 längst am Boden gelassen. Ob sie jemals wieder voll im Einsatz sein werden? Derzeit ist das eher unwahrscheinlich.

Emirates ist der grösste Betreiber der A380 und verfügt über 115 Exemplare dieses Typs. Je nach Sitzkonfiguration haben in den A380 von Emirates zwischen 517 und 615 Menschen Platz. Im Interview mit der «Handelszeitung» sagte Emirates-Schweiz-Chef Juerg Mueller Anfang September, dass der A380 für die kommenden zehn Jahre auf jeden Fall das Flaggschiff der Airline bleiben solle.

Tim Höfinghoff
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