Die Familie Vögele hat den Schweizer Handel geprägt. Karl Vögele gründete 1922 in Uznach eine Schuhmacherei – daraus entstand über die Jahrzehnte unter der Führung von Karls Sohn Max Vögele der aktuell zweitgrösste Schuhhändler im Land, mit seinen bekannten Formaten Vögele Shoes, Max Shoes und dem Discounter Bingo.

Charles Vögele wiederum – ein Bruder von Max – lancierte 1955 den gleichnamigen Modehändler, der um die Jahrtausendwende in halb Europa aktiv und erfolgreich war. Ende 2016 ging die Modefirma an die italienische OVS – und dümpelt unter neuer Marke mässig erfolgreich vor sich hin.

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Ende eines Kapitels Schweizer Handelsgeschichte

Seit dieser Woche wiederum gehört auch der Schuhhändler Vögele einer ausländischen Firma: CCC aus Polen hat 70 Prozent an der Karl Vögele AG gekauft – mit der Option auf alles. Vorderhand behält Max Manuel Vögele nicht nur das Präsidium, sondern auch die restlichen Aktien. Die übrigen Familienmitglieder hat er ausgekauft. Damit ist ein Kapitel Schweizer Handelsgeschichte nach rund einem Jahrhundert zu Ende.

Man mag das aus patriotischen Gründen bedauern. Aber man muss nicht: Denn die neuen polnischen Eigner wissen, wie man Schuhe erfolgreich verkauft. Erst 2004 gegründet, ist CCC heute ein Milliardenunternehmen und geschäftet hoch profitabel – in stationären Läden und online.

Marcel Speiser Handelszeitung
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