Erst am Dienstag hat sich Germania Flug in Chair Airlines umgetauft. Dabei setzt die Fluggesellschaft auch stark auf Swissness. «Wir haben die vergangenen Monate dazu genutzt, unseren Neustart in die Wege zu leiten und mit einer neuen Marke frische Akzente im Schweizer Luftverkehr zu setzen», sagte Urs Pelizzoni, Chief Commercial Officer und Verwaltungsrat Chair Airlines.

Polnische Enter Air hat Option auf 80 Prozent

Nun wird bekannt: Enter Air, die polnische Chartergesellschaft, die im Mai bei Germania-Flug mit 49,99 Prozent eingestiegen war und somit auch knapp die Hälfte der Chair-Airlines-Anteile besitzt, hat eine Option auf bis zu 80 Prozent von Chair Airlines.

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Dies berichtet das Aviatik-Portal «Aerotelegraph» und bezieht sich auf Angaben im Geschäftsbericht der börsenkotierten Enter Air. «Wir wollen die Call Option definitiv ausüben», sagt Enter-Air-Kommerzchef Andrzej Kobielski zu Aerotelegraph.

 

Das sagt der Werbeprofi zum neuen Namen

Nun hat Germania Flug einen neuen Namen und firmiert unter Chair Airlines.

Doch was sagt ein Werbeprofi zum Rebranding?

Lesen Sie das Interview mit David Schärer, er ist Partner bei Rod Kommunikation in Zürich:

«Ein Name allein ist noch kein Neuanfang.»

Enter Air hatte die Anteile von der Zürcher Reiseunternehmerin Leyla Ibrahimi-Salahi (sie hat 50,01 Prozent über ihre Investmentfirma Albex Aviation) übernommen. Sie hielt zuvor 100 Prozent, nachdem Germania Flug nach der Germania-Pleite in Deutschland alleine weiter machte. Ibrahimi-Salahi ist Chefin der auf Balkan-Reisen spezialisierten Firma «Air Prishtina».

Germania Flug Enter Air

Enter Air: Erst im Mai hatten sich die Polen an der damaligen Germania Flug beteiligt. Zuvor hielt Leyla Ibrahimi-Salahi 100 Prozent.

Quelle: ZVG

2 Millionen Dollar für Anteil an Chair Airlines

Bei der Erhöhung des Anteiles soll es Enter Air aber nicht eilen. «Das wird nicht heute und morgen passieren. Wir wollen zuerst sehen, wie sich Chair Airlines entwickelt», so Kobielski. Aber: «Zu lange werden wir auch nicht warten.» Enter Air erwartet, dass ihre Schweizer Beteiligung schon 2020 schwarze Zahlen schreiben wird.

Für ihren fast 50-prozentigen Anteil an Chair Airlines haben die Polen laut Aerotelegraph im Mai zwei Millionen Dollar bezahlt. Dies sei Pflichtmeldungen an die Börse zu entnehmen. Eine Sprecherin von «Air Prishtina» bestätigte diese Zahl. Wie die Call Option angewandt wird, sei derzeit noch nicht bestimmt und aktuell, heisst es.

Tim Höfinghoff
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