Aus dem Schweizerischen Immobilienbestand im Wert von etwa 2500 Mrd Fr. (Hoch- und Tiefbauten) ergibt sich für das Facility Management ein beträchtliches Potenzial in der Grössenordnung von jährlich 30–45 Mrd. Fr. Allein auf die gewerblich relevanten Objekttypen entfallen davon 10–12 Mrd Fr., die für den Betrieb, die Instandhaltung, die Verwaltung sowie für spezielle Services wie Reinigung oder Sicherheitsdienste aufgebracht werden müssen. Sowohl im Segment der Unternehmensimmobilien (Corporate Real Estate) als auch im Bereich der Anlageliegenschaften (Assets) besteht ein klarer Trend, diese Leistungen an professionelle Bewirtschaftungsorganisationen auszulagern. Während im Corporate-Bereich primär noch spezialisierte Einzeldienstleister bevorzugt werden, geht der Trend bei professionellen Investoren klar in Richtung Komplettanbieter.

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Zunehmende Professionalisierung

Wenn man davon ausgeht, dass 20% der Facility-Management-Leistungen (Bedarfsmanagement, Steuerung und Beschaffung externer Leistungen) nicht outgesourct werden können, resultieren aus dem erwähnten Marktpo-

tenzial von 10–12 Mrd Fr. für Gewerbeimmobilien ein effektives Marktvolumen von 8–12 Mrd Fr. Die fünf grössten Komplettanbieter der Schweiz, MIB AG, ISS, Axima, m+w Zander und Johnson Controls, decken bis heute davon etwa 1 Mrd Fr. ab, während der Rest inhouse oder durch spezialisierte Einzeldienstleister erbracht wird.

Die zunehmende Professionalisierung sowohl von internen als auch externen Leistungserbringern im Facility-Management- Markt basiert vor allem auf der besseren Führung auf der Managementebene und auf zunehmend standardisierten Prozessen, die mit spezialisierten Informatiksystemen unterstützt werden. Das Resultat dieser Entwicklungen widerspiegelt sich in den seit den letzen fünf Jahren markant gesunkenen Kosten.

Die Reduktion der Facility-Management-Kosten kann aber nicht nur auf die Steigerung der Leistungsfähigkeit der damit betrau-ten Organisationseinheiten zurückgeführt werden. Einige Unternehmen – vor allem auch Institutionen der öffentlichen Hand – senken ihre Kosten, indem sie die Instandhaltungsleistungen aufgrund finanzieller Engpässe reduzieren.

Verändertes Kundenverhalten

Ein dritter wichtiger Grund für die Kostensenkung basiert auf dem veränderten Kundenverhalten. Der Mieter wird zum Besteller, der mit dem Dienstleister in sogenannten Service Levels die gewünschte Leistung klar spezifiziert und die Kostenfolgen auch genau abschätzen kann. Damit eine solche Vereinbarung funktioniert, muss auch der Mieter die erforderliche Kompetenz haben, um die gewünschte Leistung so zu vereinbaren, dass der Dienstleister diese entsprechend erbringen kann.

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Peter Staub, pom+Consulting AG, Zürich.