Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hat einem Zeitungsbericht zufolge bei der Berliner Smartphone-Bank N26 weitreichende Mängel festgestellt und Nachbesserungen gefordert.

Bei einer Sonderprüfung im vergangenen Jahr habe die Bafin unter anderem Missstände bei der Personalausstattung sowie beim Management von ausgelagerten Aufgaben und bei der Technik kritisiert, berichtete das «Handelsblatt». Die Behörde habe die Bank aufgefordert, die Schwächen schnellstmöglich abzustellen. Andernfalls stehe als ultimative Drohung eine Deckelung des Einlagengeschäfts im Raum. Die Bafin lehnte am Dienstag eine Stellungnahme ab.

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N26-Chef Valentin Stalf sagte dem «Handelsblatt», er wolle sich zu konkreten Prüfungen nicht äussern. Das Start-up sei aber «in sehr engem Austausch mit der Bafin» und nehme jeden Prüfungsvorgang ernst. «Wenn es bei einer Prüfung Beanstandungen gibt, dann setzen wir Verbesserungsmassnahmen in Abstimmung mit der Bafin zeitnah um.»

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Schnell gewachsen

Die seit 2015 aktive N26 ist in den vergangenen Jahren sehr schnell gewachsen. Mit einer Bewertung von zuletzt 2,7 Milliarden Dollar gehört es zu den teuersten Startups in Deutschland. N26 war nach eigenen Angaben zuletzt in 24 europäischen Märkten aktiv und hat über 2,5 Millionen Kunden. Noch im ersten Halbjahr 2019 will N26 in den USA starten, auch nach Brasilien will die Smartphone-Bank expandieren. Die Finanzaufsicht sei der Ansicht, dass N26 die Strukturen nicht schnell genug an das starke Wachstum angepasst habe, berichtete das «Handelsblatt» unter Berufung auf Insider.

Schweiz-Start im Sommer

Auch die Schweiz möchte N26 erobern: Am «Start Summit», einer Startup-Konferenz in St. Gallen, kündigte N26-Gründer Valentin Stalf Ende März an, dass der Schweiz-Start bereits in zwei bis drei Monaten erfolgen soll.

Auf der Bühne sagte der Gründer, eigentlich hätte er sich gewünscht, bereits zum Summit in der Schweiz zu starten, man sei aber noch nicht soweit mit den Vorbereitungen.

(reuters/tdr/mlo)