Aus dem traditionellen Wattehersteller ist ein international tätiges Handels- und Industrieunternehmen hervorgegangen. Dessen Produkte beruhen zwar im Wesentlichen immer noch auf natürlichen textilen Rohstoffen. Früher stellte Flawa vor allem Wundversorgungsprodukte her.

In den Anfangszeiten wurden auch Milchfilter für die Landwirte produziert, die ihre Kühe noch von Hand melkten. Später wurde das Sortiment mit elastischen Bandagen ergänzt. «Dank unserer hohen Innovationskraft stellen wir heute Produkte her, die letztlich Commodity-Charakter haben und trotzdem höchsten Komfort bieten», sagt Hans-Peter Härtsch, Präsident des Verwaltungsrates.

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Zweistellige Wachstumsraten

Im Jahre 1900 wurde das Unternehmen in Bern als «Berner Verbandsstoff-Fabrik» gegründet. Noch vor dem Ersten Weltkrieg wurde der Firmensitz nach Flawil SG verlegt. Aus den Worten «Flawil» und «Watte» entstand Flawa. Die grosse Nachfrage nach Watte und Verbandstoffen während der beiden Weltkriege war damals der grosse Wachstumstreiber.

Das heute vor allem dank der internationalen Ausrichtung erfolgreiche Familienunternehmen wird in der dritten Generation geführt, und gleichzeitig werden zahlreiche neue Produkte und Verfahren entwickelt.

2006 konnten in den drei

Kern-Geschäftsfeldern Wattepads, Frischesohlen und Stilleinlagen überdurchschnittliche zweistellige Umsatzzunahmen erzielt werden. «Wer Flawa hört, denkt immer noch an Watte und Pflästerli», stellt Geschäftsführer Peter Brülisauer immer wieder fest. Aber der Umsatzanteil von Watteprodukten liegt heute noch bei rund 50%.

Die Geschäftsfelder Fusshygiene, Wundversorgung und Stilleinlagen generieren je zwischen 13 und 18%. «Deren Entwicklung mit Blick auf die Kundengruppen zeigt eindrücklich den Erfolg unserer strategischen Ausrichtung auf», so Härtsch.

Export wird forciert

Wichtiger Geschäfts-pfeiler ist das Exportgeschäft. Rund 65% des Umsatzes werden ausserhalb der Schweiz erzielt, und bereits 70% entfallen auf Eigenmarken in grossen Einzelhandelsketten im EU-Raum.

Der wachsende Anteil kann durch hohe Investitionen in die Produkt- und Verfahrensentwicklung und entsprechende Kapazitätsausweitungen erfolgreich realisiert werden. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen beispielsweise verschiedene regionale Tochtergesellschaften gegründet. Die Erschliessung des amerikanischen Marktes wird durch die Beteiligung an der US-Produktions- und Vertriebsgesellschaft US Cotton LLC sichergestellt.

«Und die kürzlich erworbene Beteiligung an Euro Wipes gibt uns die Möglichkeit, die Türen in Frankreich noch weiter aufzustossen», sagt VR-Präsident Hans-Peter Härtsch. Diese Expansion ins Ausland soll auch in Zukunft forciert werden.

Standort als USP

«Flawa ist ein typisches Beispiel für ein KMU, das auf seinen Standort in der Schweiz als Basis und ebenfalls bewusst auf schweizerisches Know-how setzt», sagt CEO Brülisauer.

Fest steht, dass sich dieses Bekenntnis gelohnt hat: Während sich Umsatz und Produktivität stetig erhöhten, werden laut Brülisauer heute mit weniger Mitarbeitenden wesentlich höhere Umsätze generiert. Dank dieser Steigerung konnten allein 2006 mehr als 30 Arbeitsplätze neu geschaffen werden.

Kooperation mit Samaritern

Auf die Frage, welchen Themen sich Flawa künftig stellen muss, meint Präsident Hans-Peter Härtsch: «Wir setzen auf ein wachsendes Hygienebedürfnis. Da wir weder den Status eines Global Player haben noch einen Global Brand vermarkten, müssen wir uns einer umfassenden Qualität verpflichten und unsere Commodity-Produkte laufend verbessern.»

Dazu setzt das Unternehmen mittlerweile auch auf Sponsoring-Aktivitäten: Flawa unterstützt neu den Schweizerischen Samariterbund (SSB) und dessen 37000 Mitglieder in rund 1200 Vereinen als Hauptsponsor.

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FIRMENPROFIL

Name: Flawa AG, Flawil SG

Gründung: 1900

Führung: Peter Brülisauer

(CEO) und Hans-Peter Härtsch

(VR-Präsident)

Umsatz: 50 Mio Fr.

(Schätzung «Handelszeitung»)

Beschäftigte: 185

Produkte: Hygiene- und Pflegeprodukte

Internet: www.flawa.ch