Rück- wie Ausblick verheissen wenig Positives, jedenfalls vermögen die Prognosen für die kommenden Monate die Stimmung in der hiesigen Baubranche nicht zu heben. Das Gegenteil ist der Fall: Das Ende der Baukrise ist vorläufig nicht absehbar. Der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) spricht denn auch in seiner Konjunkturerhebung (Stichdatum 30. Juni 2003) davon, dass sich «die Talfahrt im Bauhauptgewerbe fortsetzt». Mehr als lediglich einen Fingerzeig liefern die Zahlen der Bautätigkeit: Diese liegt für das 1. Semester 2003 5,7% unter derjenigen des Vorjahres (Hochbau 6,2%, Tiefbau 5,1%). Dass es nicht besser wird, bestätigt der Auftragseingang: Auch hier werden, wiederum im Vorjahresvergleich, Minuszahlen geschrieben: Happige 9,5% sind es für die gesamte Bautätigkeit.
Für die General- (GU) und Totalunternehmer (TU) ist diese Situation nicht neu. Im Gleichschritt mit den weiteren Anbietern von Bauleistungen haben auch sie härteres Brot zu essen. 2002 vermochte die Erwartungen nicht zu erfüllen; der Umsatz aller im Verband Schweizerischer Generalunternehmer (VSGU) zusammengeschlossenen Gesamtleistungserbringer stagnierte bei 4,754 Mrd Fr.
Die Leistungen der GU/TU bleiben weiterhin nachgefragt
Wenn die GU und TU dennoch etwas hoffnungsvoller in die Zukunft blicken als die Erbringer herkömmlicher Bauleistungen, so hängt dies mit der Bedeutung ihrer Angebote zusammen. Die Gesamtleistungserbringung wird von den Bauherren verlangt, etwas stärker noch von den privaten Auftraggebern denn von der öffentlichen Hand. Damit ist die Zielsetzung der GU und TU klar: Sie wollen, müssen und können besser sein als der Durchschnitt. Die Instrumente hierzu sind vorhanden und je länger je mehr auch den Auftraggebern bekannt.
Wichtig wird sein, dass die GU eine Verteuerung der Bauleistungen, allen voran der Ausführenden, rechtzeitig bemerken und diese in ihren Kostenvoranschlägen berücksichtigen. So werden die GU/TU, falls die Bauteuerung anzieht, vor Überraschungen verschont. Sonst fressen bei festen Kostendächern die höheren Realisierungskosten die nach wie vor schmalen GU-Gewinnmargen weg.