Die Stiftung Finanzplatz Genf erwartet eine Verlagerung von Geschäftsaktivitäten, falls die Schweiz das geplante Rahmenabkommen mit der EU nicht unter Dach und Fach bringen sollte.

Der Vertrag sei Voraussetzung dafür, dass die Schweizer Banken über einen Zugang zum EU-Markt verhandeln könnten, sagte Yves Mirabaud, der die Privatbanken-Vereinigung «Geneva Financial Center» führt.

«Perverse Effekte»

Sollte das Rahmenabkommen scheitern, seien die Banken gezwungen, sich woanders anzusiedeln oder einen Teil ihres Geschäfts in der EU weiterzuführen. Das werde sich negativ auf Arbeitsplätze und Steuereinnahmen in der Schweiz auswirken. «Ich fürchte nicht, dass sie den Finanzplatz verlassen, aber dass sie ihr Wachstum ausserhalb der Schweiz vorantreiben», sagte Mirabaud.

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Ebenfalls auf dem Finanzplatz lasten laut Mirabaud die Negativzinsen der Schweizerischen Nationalbank, die zunehmend «perverse Effekte» mit sich bringen würden. So nähmen die Investoren wegen der Negativzinsen immer grössere Risiken auf sich, nicht zuletzt mit einer steigenden Übergewichtung der Immobilien in den Portefeuilles.

Noch negativere Zinsen lehnt die Stiftung klar ab. Die SNB müsse vielmehr versuchten, diese «kontraproduktive Massnahme so schnell wie möglich aufzuheben».

(awp/tdr)