292 Franken planen Schweizer dieses Jahr für ihre Weihnachtsgeschenke ein, ergab eine Umfrage im Auftrag von EY. Gut möglich, dass bei diesem Budget auch etwas für den geliebten Bello abfällt. Denn wie Kinder gehören Haustiere für viele zur Familie. Bestes Beispiel dafür ist die Entwicklung des Geschenkemarkts für Vierbeiner. So hat etwa das Einrichtungsgeschäft Depot dieses Jahr erstmals tierische Geschenke im Angebot.

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Auf die Spitze treiben es aber neue Produkte in Grossbritannien. Dort müssen die Tiere neu bei Weihnachtsfeiern nicht mehr auf dem Trockenen sitzen. Aldi und Tesco sorgen mit dem Prosecco-ähnlichen Pawsecco (von Paw für Pfote) für die Katze und das tiergerechte Bier Bottom Sniffer für den Hund für gute Laune am Tiernapf. Die beiden Getränke kosten umgerechnet etwas weniger als 4 Franken und kommen Anfang Dezember in den Handel.

Trauriger Hundeblick als Verkaufsargument

Schweizer Haustiere müssen aber vorerst mit Wasser anstossen, denn bei Aldi Schweiz ist die Einführung der Getränke nicht geplant, wie Mediensprecher Philippe Vetterli auf Anfrage sagt. Dennoch können sich auch Schweizer Katzen und Hunde auf Weihnachten freuen. Dafür sorgt eine Vielzahl von Geschäften mit einem breiten Sortiment.

Beim Einrichtungsshop Depot gibt es zum Beispiel Produkt «Leckerli Hundeweihnacht» zu kaufen. Dabei appelliert der Laden auf der Webseite ans Besitzerherz: «Lassen Sie nicht zu, dass er mit traurigem Blick beim Geschenke auspacken zuschauen muss, sondern überraschen Sie ihn einfach mit diesen Leckerlis!».

Keksformen und Bettchen

Grund für die Sortimentsaufnahme ist laut Mediensprecherin Nicole Merkel die wachsende Beliebtheit von Geschenken für Haustiere in den letzten Jahren. Wichtig sei für Haustierhalter, dass die Accessoires für die Vierbeiner auch zur Einrichtung passten. Besonders gefragt seien bei den Kunden nach den bisherigen Erfahrungen etwa Katzentipis und Backmischungen für Hundekekse mit passender Knochen-Ausstechform.

Beim Spezialisten Qualipet decken sich Hundehalter und Katzenfreunde gerne mit Bettchen, Snacks und neuen Schlaf- und Liegeplätzen ein. Wie Julia Herz, Leiterin Qualipet Digital AG, erklärt, sei die Vorweihnachtszeit ab Oktober stärker. Ein typisches und ausschlagendes Weihnachtsgeschäft wie in anderen Branchen würden sie allerdings nicht feststellen. Auf 10 bis 15 Prozent beziffert Konkurrent Fressnapf den Unterschied beim Umsatz zwischen Dezember und den restlichen Monaten.

Sortiment verfünffacht

Stark auf das Weihnachtsgeschäft ausgerichtet ist das Online-Portal Geschenkparadies. Den Trend zum Weihnachtsgeschenk für Hund und Katz kann der Geschäftsführer bestätigen, der Tierbereich wachse im Vergleich zum Gesamtsortiment besonders stark. Bisheriger Verkaufshit sei ein Katzenbaum. 

Wohin die Reise im Markt führt, zeigt Pawsecco-Anbieter Tesco. Bei der grössten Supermarktkette Grossbritanniens wächst das Geschäft mit Haustiergeschenken stark: Nach zwölf Artikeln 2016, liegen dieses Jahr schon über 60 Produkte in den Regalen.

Überhaupt ist Grossbritannien europaweit der grösste Markt für Heimtierbedarf. 2015 gaben Briten für ihre geliebten Tiere 5,95 Milliarden Euro aus. Im Vergleich dazu bewertet die Zusammenstellung von Datenanbieter Statista den hiesigen Markt mit 600 Millionen Euro. Bei den Ausgaben pro Tier kommen Schweizer Katzen und Hunde ihren britischen Artgenossen schon nahe. Mit dem Trend zum Weihnachtspäckli könnte die Lücke bald ganz zugehen.