Bei Kinofilmen dreht sich alles um Schauspieler und Regisseure. Ausser bei «Handyman», der neuen Komödie mit Marco Rima, die ab 23. Februar bei uns zu sehen ist. Dort sorgt Kameramann Hans Syz (48), einer der am besten vernetzten Zürcher Geschäftsleute, für den grössten Gesprächsstoff.

Multi-VR Syz sitzt in der Kongresshaus-Stiftung und der Tonhalle-Gesellschaft, wo sich die Mächtigen der Limmatstadt treffen. Er ist auch Präsident der Kuoni und Hugentobler Stiftung, der 25 Stimmenprozente des Reisekonzerns Kuoni gehören. Vor allem aber besitzt seine Familie die Privatbank Maerki Baumann & Co., wo Syz aktiver Präsident ist. Aber ab und zu packt ihn die alte Leidenschaft. Dann zieht es ihn hinaus auf das Set.

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Schon als Jüngling war Syz nie ohne seine Polex-Kamera unterwegs. Mit 20 und der Matura im Sack zog es ihn statt in den Hörsaal ins Filmgeschäft. Sein Lehrmeister wurde Peter-Christian Fueter, der mit seinem Grounding-Film für Furore sorgt. Vater Syz, damals Chef von Maerki Baumann, liess seinen Filius gewähren. «Er sagte mir: ‹Mach, was du willst, aber mach es richtig›», erinnert sich Syz.

Mit 28 übernahm der Jungspund die Image- und Werbefilmproduzentin Turnus, die er erfolgreich ausbaute. Als sich bei Maerki Baumann die Nachfolgefrage stellte, trat Syz doch noch in die Fussstapfen seines Vaters. 1998 übernahm er den Vorsitz des Verwaltungsrats, wo heute auch eine seiner fünf Schwestern sitzt.

Für die knapp drei Millionen teure Produktion «Handyman» tauschte der Financier letztes Jahr während 31 Tagen Anzug und Silbermanschetten mit Pullover und Jeans. Um einen satten Gewinn einzufahren, braucht es aber nicht nur 300 000 Kinobesucher im Inland, sondern auch eine TV-Ausstrahlung in Deutschland und Österreich – ein Kunststück, das bisher nur wenige eidgenössische Produktionen geschafft haben. Gelingt es aber, wäre dies ein weiterer Höhepunkt in der jüngsten Erfolgsgeschichte des Schweizer Publikumsfilms. LH