Von der Bank- in die Baubranche: Hans-Ulrich Meister, bis letzten Oktober Geschäftsleitungsmitglied der Credit Suisse, wechselt zu Implenia. Der Baukonzern schlägt ihn als neuen Verwaltungsratspräsidenten vor.

In die hemdsärmeligere Baubranche dürfte der 56-jährige Schweizer gut passen. Er galt stets als bodenständiger «Chrampfer», brachte es damit jedoch fast bis an die Spitze der zweitgrössten Schweizer Bank. Seit 2008 war er Chef des Schweizer Geschäfts bei der Credit Suisse. Drei Jahre später wurde er zusätzlich Chef der weltweiten Vermögensverwaltung.

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In unglücklichem Zusammenhang zur Berühmtheit

In dieser Funktion erlangte er vor zwei Jahren auch ausserhalb der Bankbranche in unglücklichem Zusammenhang Berühmtheit. Mit seinem früheren Chef Brady Dougan und zwei anderen Topmanagern der Credit Suisse musste Meister sich im US-Senat kritischen Fragen zum früheren Umgang der Bank mit US-Steuerpflichtigen stellen. Die für Schweizer Verhältnisse ungewohnt konfrontative Anhörung erregte auch hierzulande breites Aufsehen.

Branchenintern war Hans-Ulrich Meister bereits zuvor ein grosser Name gewesen. Manche hatten ihn in vergangenen Jahren sogar als künftigen Chef der Credit Suisse gesehen. Doch dazu sollte es nicht kommen. Im März letzten Jahres wurde der Ivorer Tidjane Thiam als neuer Chef vorgestellt. Ein halbes Jahr später musste Meister gehen. Seine beiden früheren Untergebenen Thomas Gottstein und Iqbal Khan führen heute das Schweizer Geschäft und die Vermögensverwaltung.

Jetzt als Verwaltungsratspräsident zu Implenia

Nun wechselt Meister also zu Implenia: An der nächsten Generalversammlung am 22. März soll er zum Verwaltungsratspräsidenten gewählt werden, wie der Baukonzern am Montag mitteilte. In der Mitteilung von Implenia wird Meister als «dynamische Führungspersönlichkeit» und als «ausgezeichneter Kenner der Schweizer Wirtschaft» gelobt. Er werde zur positiven Entwicklung von Implenia beitragen.

Meister ersetzt bei Implenia Hubert Achermann. Dieser trat letzte Woche per sofort als Verwaltungsratspräsident zurück. Als Grund wurde Achermanns starke Beanspruchung durch weitere Verwaltungsratsmandate bei Georg Fischer und der UBS sowie durch seine Engagements im kulturellen Bereich geltend gemacht.

(sda/ccr)