«ESG ist ein Rückspiegel, Sustainability ein Navigationsgerät», ist Reto Ringger, CEO der Globalance Bank, überzeugt. Was der Pionier im Bereich nachhaltige Investitionen damit meint: Wer mit seinem Geld wirklich etwas zum Besseren verändern will, sollte weniger auf ESG-Kriterien als vielmehr auf Sustainability setzen. «ESG wurde für den Finanzsektor entwickelt und misst rückwärtsgerichtete Kriterien im Sinn einer Checkliste. Sustainability dagegen ist der strategische Blick auf die langfristige Entwicklung eines Unternehmens, der auch eine Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft einschliesst», erklärt der Fachmann in der NZZ. Beide Begriffe würden fälschlicherweise oft gleichgesetzt.

Impact Investing lohnt sich

Unter Sustainability fällt auch das Impact Investing. Bewusst wird dabei in Firmen investiert, die neben einem Gewinn auch positive Auswirkungen auf die Umwelt oder soziale Verbesserungen – oder beides – erzielen möchten. «Die grossen künftigen Wachstumschancen liegen in nachhaltigen Geschäftsmodellen», sagt Cédric Habermacher, Direktor von Green Business Switzerland. «Wer hier investiert, profitiert doppelt: von langfristigen Profiten und von einer lebenswerteren Zukunft. Beides zusammen wird künftig entscheidend sein für die Konkurrenzfähigkeit im Markt.»

Wer schnappt sich den renommierten Award?

Bereits zum siebten Mal vergibt Green Business Switzerland den Green Business Award. Zentral ist dabei die hochkarätige Jury. Neben Reto Ringger, der eingangs zu Wort kam, gehören unter anderem ETH-Klimaforscher Reto Knutti, Mobiliar-CEO Michèle Rodoni und Unternehmerin Patrizia Laeri dazu. Als Jurypräsidentin amtet alt Bundesrätin Doris Leuthard. Das prominente Kollektiv spürt jährlich Start-ups und Firmen auf, die vielversprechende nachhaltige Lösungen entwickeln, die auf dem Markt international Potenzial haben, da sie auch wirtschaftlich erfolgreich sind. Damit sind sie äusserst interessant für Impact-Investorinnen und -Investoren.

Green Business Award Jury (v. l.): Patrizia Laeri, Michèle Rodoni, Doris Leuthard und Cédric Habermacher.

Doris Leuthard (r.) ist Jurypräsidentin des Green Business Award. In der Jury sind unter anderem Unternehmerin Patrizia Laeri, Michèle Rodoni (CEO Die Mobiliar) und Cédric Habermacher (Direktor Green Business Switzerland).

Quelle: David Biedert

Die diesjährige Ausgabe des Green Business Award ist mit 37 nominierten Firmen gestartet. Fünf der erfolgversprechenden Unternehmen kamen in die engere Auswahl und durften in Bern vor der Jury ihre innovativen Ideen und Pläne pitchen. Inzwischen stehen die drei Finalisten fest:

  • Oxyle
    Die Firma aus Schlieren ZH hat ein Verfahren erschaffen, das Ewigkeitschemikalien, auch bekannt als Pfas, komplett aus Wasser entfernt. Viele dieser Substanzen gelten als krebserregend und können zudem Hormonstörungen oder bei Kindern Entwicklungsstörungen verursachen. Aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften sind sie ausserdem besonders umweltschädlich. Sie sind in Alltagsprodukten wie Backpapier, Kosmetika, Teflonpfannen oder Outdoorkleidung enthalten und gelangen über das Abwasser in die Umwelt. Dank der Technologie von Oxyle werden die gefährlichen Stoffe dauerhaft eliminiert. Oxyle beschäftigt dreissig Mitarbeitende und verfolgt global zwanzig Projekte.
Oxyle

Oxyle eliminiert Ewigkeitschemikalien an der Quelle.

Quelle: Daniel Kunz, Adliswil ZH, Schweiz
  • Voltiris
    Das Start-up aus Epalinges im Kanton Waadt hat Solarmodule erfunden, die die Stromerzeugung auf Gewächshäusern möglich machen. Herkömmliche Solaranlagen absorbieren fast das ganze Sonnenlicht, das heisst, es dringt nur wenig Licht zu den Pflanzen durch, die gedeihen sollen. Die Anlage von Voltiris dagegen spaltet das Sonnenlicht. So kommt ein Teil des Lichts den Gewächsen zugute, aus dem anderen wird Energie für den Betrieb gewonnen. Voltiris beschäftigt aktuell rund 19 beziehungsweise 25 Mitarbeitende, wenn man die Praktikanten mitberücksichtigt, und hat diverse Projekte am Laufen, nicht nur in der Schweiz, sondern auch international.
Voltiris Solaranlage Gewächshaus

Innovative Lösung für Gewächshäuser: Diese Solarmodule erzeugen Energie, lassen aber trotzdem Licht zu den Pflanzen durch.

Quelle: Voltiris
  • Everllence
    Das Unternehmen aus Zürich, das vormals MAN Energy Solutions hiess, entwickelt und produziert in der Schweiz Grosswärmepumpen, mit denen ganze Städte auf CO₂-neutrale Fernwärme umgestellt werden können. In der dänischen Stadt Esbjerg wurde so etwa ein ganzes Kohlekraftwerk ersetzt. Die klimafreundliche Fernwärme für die dortigen 25’000 Haushalte spart jährlich 120’000 Tonnen CO₂-. Everllence beschäftigt 950 Mitarbeitende in Zürich und ist global tätig.
Everllence

Diese Grosswärmepumpe befindet sich in Esbjerg in Dänemark. Sie versorgt 25’000 Haushalte mit Wärme.

Quelle: Everllence

Bei Everllence handelt es sich um ein Grossunternehmen, das sein bestehendes Geschäftsmodell konsequent auf Nachhaltigkeit ausgerichtet hat. «Oxyle und Voltiris sind Scale-ups, das heisst, sie haben einen erfolgreichen Start hinter sich und befinden sich nun in einer Wachstumsphase», erklärt Cédric Habermacher.

In Voltiris kann investiert werden. «Für Voltiris suchen wir Impact-Investoren sowie Investoren, die in den Bereichen Landwirtschaft oder erneuerbare Energien tätig sind», erzählt Nicolas Weber, Gründer und CEO. «Unsere Serie-A-Finanzierungsrunde ist für 2026 geplant. Und für unsere Solaranlagen suchen wir Eigen- und Fremdkapitalinvestoren, die im Bereich der erneuerbaren Infrastruktur stabile, langfristige Renditen anstreben.»

Nicolas Weber, CEO und Mitgründer von Voltiris

Pitchte erfolgreich vor der Jury des Green Business Award: Nicolas Weber, CEO und Mitgründer von Voltiris.

Quelle: David Biedert

Nicolas Weber gründete Voltiris zusammen mit seinen Kollegen Jonas Roch und Dominik Blaser. «Zu dritt begannen wir im Garten von Jonas’ Eltern mit der Entwicklung von Prototypen, die sich von ersten groben Entwürfen zu unserem patentierten Spiegelsystem entwickelten.» 

Sie hätten ihr System unter härtesten Bedingungen getestet: dem Tomatenanbau in den Niederlanden. «Es funktionierte und brachte sogar unerwartete Vorteile wie niedrigere Blatttemperaturen und geringeren Wasserverbrauch mit sich. Dieser Beweis und die ersten Rückmeldungen von Landwirten gaben uns das Vertrauen, das System zu skalieren.»

Eine Idee mit grossem Potenzial

Voltiris zielt auf den Hightech-Gewächshaussektor ab, der heute 70’000 Hektar umfasst. Bis im Jahr 2023 soll er auf 100’000 Hektar anwachsen. «Dank Voltiris kann die gesamte Fläche für die Erzeugung von Solarenergie genutzt werden, was die Möglichkeit bietet, mehr als vierzig Gigawatt an Energie zu erzeugen. In diesem Segment kann die Solarenergie genehmigungsfrei eingesetzt werden. Und mit der Elektrifizierung der Gewächshäuser wird die Nachfrage nach integrierter, erneuerbarer Energie steigen.»

Das nächste grosse Ziel ist, innerhalb von zwölf Monaten in ganz Europa Projekte im Megawatt-Peak-Massstab umzusetzen. «Wir wollen dadurch die Einführung erneuerbarer Energien beschleunigen und Landwirte bei der Dekarbonisierung und Elektrifizierung ihrer Betriebe unterstützen.»

Eine globale Lösung

Oxyle hat seine Seed-Finanzierungsrunde Anfang 2025 erfolgreich abgeschlossen. Sie umfasste 16 Millionen Dollar. «Derzeit sind wir nicht aktiv auf der Suche nach Kapital», sagt CEO Fajer Mushtaq. «Wir sind jedoch immer offen für Kontakte zu Investorinnen und Investoren, die unsere langfristige Vision und unser Engagement für den Schutz unserer Gewässer vor Chemikalien teilen.»

Die Kontaminierung durch Pfas, sprich Ewigkeitschemikalien, sei ein globales Problem. «Das schafft einen Multimilliarden-Dollar-Markt für Lösungen wie unsere», so Mushtaq. Oxyle stoppe die Verschmutzung an der Quelle, weil sie Industrieabwasser aufbereite, bevor die Schadstoffe in die Umwelt gelangen. «Wir tun das in Branchen wie der Chemie-, Pharma- und Kunststoffindustrie. Um unsere Wirkung zu steigern, kombinieren wir direkte Einsätze mit ausgewählten Partnerschaften, die uns helfen, neue Branchen und Regionen schneller zu erreichen.»

Fajer Mushtaq, CEO von Oxyle

Auch Fajer Mushtaq, CEO von Oxyle, konnte die Jury überzeugen und schaffte es in den Final.

Quelle: David Biedert

Bis heute hat Oxyle fast fünf Millionen Liter Pfas-verseuchtes Wasser behandelt. «Unser nächstes grosses Ziel ist, unsere Systeme auf weitere Industrien und Länder auszudehnen, um die Sanierung eines der hartnäckigsten Schadstoffe der Welt zu beschleunigen.»

Ob Oxyle, Voltiris oder Everllence beim Green Business Award das Rennen macht, zeigt sich am Freitag, 13. Februar 2026, beim Final im Rahmen eines hochkarätigen Investorenevents von Impact Gstaad. Egal, wer sich den Sieg holt: Alle drei Unternehmen beweisen, dass Nachhaltigkeit und ökonomischer Erfolg Hand in Hand gehen. Und gehören damit schon zu den Gewinnern. «Die Vielfalt der Ideen macht deutlich: Nachhaltigkeit ist nicht nur eine unternehmerische Verantwortung, sondern ein Erfolgsmodell für die Wirtschaft», betont Cédric Habermacher.

Doch auch die restlichen 34 Nominierten, die es nicht in den Final geschafft haben, können für Investorinnen und Investoren interessant sein. Viele davon sind bereits Investor-Ready und entsprechend gekennzeichnet. Informieren Sie sich in der grossen Übersicht von Green Business Switzerland.

Das ist der Green Business Award

Der Green Business Award zeichnet seit 2019 jährlich die innovativsten Schweizer Unternehmen aus, die ökologischen Impact mit ökonomischem Erfolg verbinden. In der ersten Phase des Auswahlprozesses nominieren rund 40 nationale Scouts aus Wirtschaft und Umweltschutz die besten Lösungen ihrer Branche. Daraus zeichnet eine interdisziplinär zusammengesetzte Fachjury die fünf besten mit dem Label Green Business Excellence aus. Diese fünf Firmen präsentieren sich mit einem Pitch vor der Hauptjury unter dem Vorsitz von alt Bundesrätin Doris Leuthard.

Dieser Jury gehören 15 weitere Persönlichkeiten an – u. a. Reto Knutti (ETH-Professor für Klimaphysik), Michèle Rodoni (CEO Die Mobiliar), Wirtschaftsjournalistin und Unternehmerin Patrizia Laeri sowie Solarpionier Bertrand Piccard.

Drei der fünf Firmen werden zu Finalisten gekürt. Die Preisverleihung findet am 13. Februar 2026 im Rahmen des Impact Circles von Impact Gstaad statt.
 
Die Schweizerische Post und Die Mobiliar unterstützen den Award als Partnerinnen – und als Vorreiterinnen für Nachhaltigkeit in ihren Branchen.

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