Investoren schmieden Pläne für einen Neustart mit Flugzeugen und Personal der Air-Berlin-Tochter Belair. Das berichten mehrere Personen aus dem Umfeld der Airline. Eine Präsentation habe bereits stattgefunden.

Demnach möchte ein Investor fürs Fluggeschäft wieder auf die traditionsreiche Marke Balair setzen. Um wen es sich dabei handelt, ist unklar. Zuletzt flogen unter dem Dach der 2001 gescheiterten Swissair-Gruppe Flugzeuge mit diesem Schriftzug durch Europa. Die Marke geht zurück auf eine in den 1920er Jahren gegründete Basler Fluggesellschaft, die später als Swissair weiterflog.

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Markenrechte bereits vergeben

Zwei Firmen besitzen heute Markenrechte an Balair: Die eine Gesellschaft wird vom Basler Treuhänder Christian C. Moesch verwaltet, der vor gut einem Jahr die Marke Balair auf gut Glück eintragen liess. Kommerzielle Pläne hat er derzeit nicht, wie er auf Anfrage erklärt. Seine Markenrechte decken das klassische Fluggeschäft ab. Ein Investor müsste sich mit ihm einig werden, wenn er die Rechte nutzen wollte.

Rechte bei Hansjörg Wyss' Aviatik-Firma

Eine zweite Balair-Marke für den Bereich Flugzeugunterhalt besitzt die Firma Air Service Basel. Sie gehört dem schwerreichen Medizinaltechnik-Unternehmer und Hobbyflieger Hansjörg Wyss (ehemals Synthes). Die Air Service Basel GmbH ging auf eine Anfrage der «Handelszeitung» nicht ein. Auch von Wyss' Anwalt war bisher keine Stellungnahme erhältlich.

Wyss' Firma hatte ihre Marke einst auch für den Bereich Transportwesen eintragen lassen. Diese Rubrik wurde 2005 jedoch wieder gestrichen. Vermutlich, weil damals die entsprechenden Rechte noch bei der konkursiten SAirGroup lagen.

Die Swissair-Gläubiger würden von einem Aufleben der Balair nicht profitieren. SAir-Group-Liquidator Karl Wüthrich liess die ursprünglichen Rechte an Balair und Balair/CTA ungenutzt verfallen, wie er auf Anfrage bestätigt.

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Michael Heim Handelszeitung
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